Auf dem Eis hat der KAC den Zug zum Tor verloren. Die Lage gestaltet sich verzwickt. Ebenfalls gilt dies bei der Ursachenforschung. Eine momentan oft gehörte Frage lautet: „Was ist eigentlich beim KAC los?“ Doch selbst die Antwort der Rotjacken-Führung nach 13 Niederlagen in 15 Partien (acht Pleiten in Folge) lässt Klarheit vermissen. „Wir befinden uns in einer Krise. Aber es gibt nicht diesen einen Grund, der dafür verantwortlich ist“, meint Sportdirektor Dieter Kalt, der aber betont, dass der zweite Tabellenplatz im Dezember eine falsche Außenwirkung hatte.

Vieles hat sich in den letzten Jahren zum Positiven gewendet. Unverändert schwer tut sich der Klub, Fehler einzugestehen. Selbst die historische Pleitenserie wird gewissermaßen verteidigt. Kalt: „Wir hätten manche Partien in Verlängerung oder Penaltyschießen gewinnen können.“ Und hinsichtlich mangelnder Qualität bei Imports werden schwammige Argumente geliefert. „Der Ausfall von Richie Regehr, der Mark Popovic ersetzen hätte sollen, tat uns weh. Wir haben daher versucht, ihn mit Stefan Espeland zu kompensieren“, so Kalt. Allerdings soll der Regehr-Abgang bereits Anfang Dezember festgestanden haben, als der Kanadier sein Back-Geschirr in der Kabine verteilt hatte. Der Norweger kam erst zu Weihnachten (für einen Monat). Die riesigen Fußstapfen konnte er nie ausfüllen.

Falsch eingeschätzt

Eklatant ist jedoch der Leistungsausfall im Angriff. Über 20 Scorerpunkte fehlen Jamie Lundmark und Manuel Ganahl im Vergleich zum Vorjahr, weitere rund 30 Punkte kostete der lange, verletzungsbedingte Ausfall von Matt Neal. Und der schwache Jon Rheault, dem in puncto Einsatzbereitschaft kein Vorwurf gemacht werden kann, dürfte vom KAC falsch eingeschätzt worden sein. Wie so mancher Einkauf in den letzten Jahren. Irgendwie bleibt hartnäckig der Eindruck haften, dass sich hier die Rotjacken in einem Labyrinth im Kreis bewegen.

Mit anstehenden personellen Maßnahmen, die Kalt bestätigt, wird nun versucht, auszubrechen. Auf Spielerebene wohlgemerkt. Zu Details hält sich Kalt vorerst bedeckt. „Wir warten die Nationalteam-Pause ab. Es wäre dumm, sich jetzt von Spielern zu trennen und dann verletzt sich jemand beim Nationalteam“, zeichnet Kalt ein drohendes Szenario vor, legt sich aber fest: „Wir werden alle Möglichkeiten des Transfer-Regulativs ausschöpfen.“ Während in der EBEL die Frist am 1. März abläuft, bräuchte es bei Markus Nordlund wohl flottere Entscheidungen.

Der KAC signalisierte Interesse den 1,95-Meter-Hünen nach Klagenfurt zu lotsen. Krefeld (keine Chance mehr auf das DEL-Play-off), wo der Finne momentan unter Vertrag steht, hat aber seine Verlängerungsoption gewahrt und will den 32-Jährigen nicht Play-off-Eishockey aussetzen. Ein Leihvertrag für die restliche Saison in Klagenfurt müsste verhandelt werden. Kalt bestätigt zwar keine Namen, aber mit Krefeld zumindest einen Klub, woher die mögliche Verstärkung stammen soll („Es hängt auch davon ab, ob man Spieler gehen lässt“) und begründet: „Wir sind im Sturm personell breiter aufgestellt, als in der Defensive.“

VSV sondiert die Alps-Hockey-League

Einen Abstecher nach Klagenfurt wagte im Übrigen Markus Peintner zum Spiel KAC II gegen Salzburg II (2:4). Der VSV-Trainer nimmt schon jetzt mögliche Kandidaten für die kommende Saison aus der Alps Hockey League unter die Lupe. „Wir müssen in erster Linie die Liga einschätzen“, erklärt Gerhard Unterluggauer, der ab Sommer die sportliche Leitung der Blau-Weißen übernimmt.