Die Klagenfurter feierten in Villach einen 5:2-Erfolg, die Caps setzten sich in einem Eishockey-Krimi gegen den Titelverteidiger in der Verlängerung mit 6:5 durch. Die Partie in Wien sorgte für viele Tore und Spannung auf dem Eis und heiße Debatten danach.

Die Vorentscheidung in der Albert-Schultz-Halle fiel nach 3:13 Minuten der Verlängerung. Salzburg-Verteidiger Matthias Trattnig checkte Harald Ofner gegen die Bande, musste mit einer Matchstrafe in die Kabine und brachte den Wienern eine fünfminütiges Powerplay. Das nützte Francois Bouchard für den Siegestreffer (67.).

Bei Ofner wurde eine Prellung der Halswirbelsäule diagnostiziert, er wurde zu intensiven Untersuchungen ins Spital gebracht, wo er die Nacht verbrachte. Nach Angaben von Clubarzt Gerald Loho gab es allerdings kein "neurologisches Defizit", sprich keine Lähmungserscheinungen. Ofner wird aber auf jeden Fall am Sonntag fehlen.

Trattnig putzt sich ab

Trattnig bedauerte die unglückliche Aktion und sprach von einem Check, der nicht auf Verletzung ausgerichtet war, sondern erst durch die für ihn unerwartete Bewegung von Ofner hin zur Bande folgenschwer wurde. "Er hat mich kommen gesehen und ich habe geglaubt, er wird den Check nehmen. Aber er dreht sich gegen die Bande. Wenn er mich sieht, kann er mir nicht den Rücken zudrehen", erklärte der Teamverteidiger, der zumindest für Spiel drei am Sonntag in Salzburg gesperrt ist.

Dort wollen die Capitals einen wichtigen Schritt machen, um gegen Salzburg endlich den Halbfinal-Fluch abzulegen. In den Halbfinal-Serien 2006, 2007, 2008 und 2009 hatten sich stets die Roten Bullen durchgesetzt.

Trainer Kevin Gaudet ist überzeugt, dass die Wiener aus dem hart erkämpften Sieg viel Moral getankt haben. "Es war eine echte Schlacht, ein richtiger Play-off-Fight. Ich bin stolz, dass wir nach dem Rückstand Moral gezeigt haben und auch den Ausgleich weggesteckt haben. Das ist gegen eine Mannschaft wie Salzburg sehr schwer. Das gibt uns viel Selbstvertrauen. Wir werden versuchen, einen Auswärtssieg einzufahren, damit wir den Heimvorteil drehen", erklärte der Capitals-Coach.

Dass sein Team im Mitteldrittel allerdings einen Drei-Tore-Vorsprung verspielt hat, gefiel ihm gar nicht. "Wenn du die Kleinigkeiten nicht machst, bekommst du eine in den Arsch. Man hat schon so oft gesehen, dass ein 3:0 nichts bedeutet. Das ist nicht Fußball", meinte Gaudet.

Die Salzburger haderten mit den Schiedsrichtern, wollen sich aber wieder ganz auf ihre Spiel konzentrieren. "Man gewinnt schwierig auf der Strafbank und sechs Gegentore sind zu viel", meinte Marco Pewal. "Wir haben gewusst, dass es keine einfache Serie wird. Wir müssen wieder schauen, dass wir unser Spiel spielen", sagte der Stürmer.