Die Black Wings Linz haben nach drei Siegen in Serie am Sonntag (17.45 Uhr) vor Heimpublikum die erste Chance, ihren zweiten Eishockey-Meistertitel nach 2003 zu fixieren. Der KAC steht indes durch die 1:4-Heimniederlage am Donnerstag mit dem Rücken zur Wand und muss alle ausstehenden drei Partien der "best-of-seven"-Serie gewinnen, damit der Traum vom 30. Titel noch realisiert werden kann.

Trotz der durch eine neuerlich überzeugende Leistung hergestellten 3:1-Führung will Linz-Chefcoach Rob Daum noch nichts von einer Vorentscheidung wissen. "Wir sind noch nicht am Ziel. Man darf es sich nicht zu einfach machen und nicht schon jetzt die Meisterfeier planen. Wir müssen voll konzentriert bleiben", forderte der Kanadier. Denn auch im Viertelfinale gegen die Vienna Capitals hatte sein Team zwei "Matchbälle" ausgelassen, im Entscheidungsspiel aber doch noch den Aufstieg fixiert.

Deshalb ist auch Stürmer Philipp Lukas um Zurückhaltung bemüht. "Wir wissen, dass der vierte Sieg in der Serie immer der schwerste ist. Wir werden uns bestmöglich vorbereiten, um den Sack zuzumachen", betonte der langjährige Black-Wings-Profi, der auch vor zwei Jahren im Finale gegen Salzburg mit dabei war, als man nach 2:0 noch 2:4 unterlegen war.

Im Lager des Rekordmeisters beklagte man neuerlich mangelndes Glück und die schlechte Chancenauswertung. Zuversicht schöpfen die Rotjacken aus dem gewonnenen ersten Auswärtsspiel der Serie. "Wir dürfen nicht jammern, wir müssen das Glück erzwingen. Wir sind mit dem Rücken zur Wand, aber vielleicht brauchen wir gerade das", meinte Routinier Christoph Brandner und verwies auf die Ausgeglichenheit der bisherigen Partien. "So leicht wird das für die Linzer sicher nicht. Sie wissen, dass sie in den letzten Spielen nicht so dominant waren, wir haben schon gut mitgehalten und die Spiele hätten auch leicht kippen können."

KAC-Trainer Christian Weber ist fest davon überzeugt, dass am Sonntag noch nicht das letzte Wort gesprochen wird und die zweite Finalniederlage in Folge (im Vorjahr gegen Salzburg) noch abgewendet werden kann. "Für uns ist es sicher nicht das letzte Spiel. Linz ist nicht so viel besser, aber sie haben momentan einfach dieses Quäntchen Glück, das es braucht. Aber der letzte Sieg ist immer der schwierigste, und es kann nicht sein, dass wir immer so viel Pech haben", meinte der Schweizer.