Es sei eine ehrenvolle Aufgabe, mit dem „C“ des Kapitäns auf das Eis zu gehen. Das sagt Michael Schiechl vor dem heutigen Auswärtsspiel der Graz 99ers bei Villach (19.15 Uhr). „Ich hoffe, ich kann die Burschen mitnehmen in den Kampf. Jetzt ist die wichtigste Phase, für uns ist es bereits wie ein Play-off“, sagt der 32-Jährige, der den verletzten Daniel Oberkofler als Kapitän so lange vertreten wird, bis dieser wieder einsatzfähig ist. „Hoffentlich kann der Dani bald wieder mitwirken. Aber bis dahin werde ich ihn gut ersetzen. Es ist schön, dass der Verein einen steirischen Kapitän hat.“

Der Murtaler war während seiner Zeit in Salzburg bereits einmal kurz der Kapitän. Nun ist er es – auf Zeit – eben wieder. „Weil er das beste Beispiel ist, wie man arbeiten muss“, sagt 99ers-Trainer Jens Gustafsson. „Michael ist nicht der lauteste in der Kabine, aber am Eis geht er voran. Und wenn er dann einmal was zu sagen hat, dann hört ihm jeder zu. Der Respekt vor ihm und seiner Aura ist groß und er ist ein großartiger Kapitän.“

Großartig muss heute in Kärnten auch die Leistung der Steirer sein, will man nicht von Rang drei verdrängt werden. „Wir fahren nach Villach, um die gleiche Leistung wie zuletzt gegen Dornbirn abzurufen. Verlieren ist verboten. Man hat gesehen: Solange wir fünf gegen fünf spielen, spielen wir gut. Also müssen wir weiterhin schauen, dass wir Strafen vermeiden“, sagt der Angreifer. Und gleichzeitig der Appell: „Wir müssen hartes Hockey spielen. Aber unsere unnötigen, dummen Strafen eben weglassen. Da sind oft welche dabei, die sich in der offensiven Zone ergeben ...“

Auch, wenn Schiechl nach seiner Rückkehr an die Mur erst 16 Begegnungen für die 99ers absolviert hat, fühlt er sich bereits wieder pudelwohl. Vielleicht auch länger als über die laufende Saison hinaus? „Ehrlicherweise muss ich sagen, dass für mich nur diese Saison zählt. Es ist unser großes Ziel, in das Play-off zu kommen. Aber warum sollte ich nicht länger in Graz bleiben? Das würde mir schon gefallen.“

Vor allem dann, wenn wieder Zuschauer in der Halle zugelassen sind. „Wenn man da raufschaut und es ist leer, dann ist das traurig. Man weiß, dass die Stimmung im Bunker gut sein kann. Ich bin auch wegen der Fans wieder nach Graz gekommen. Seit meiner Zeit in Zeltweg habe ich ein gutes Verhältnis mit den 99ers-Anhängern.“
Vielleicht dürfen im Play-off ja wieder ein paar Fans live dabei sein ...