Die 1:7-Niederlage der Graz99ers im letzten Heimspiel des Grunddurchgangs gegen Dornbirn hat für einen Schock gesorgt. Denn vor der letzten Partie müssen die Steirer zittern, nicht noch auf Platz neun zurückzufallen und auf Grund der verringerten Bonuspunkte einen Einzug ins Play-off nach der Qualifikationsrunde zu verpassen.

99ers-Trainer Jens Gustafsson nahm seine Mannschaft nach der Pleite in die Pflicht. "Jeder muss in den Spiegel blicken und sich fragen, was er besser machen muss und ob er überhaupt bis zum Ende der Saison in Graz spielen will. Keiner hat das umgesetzt, was wir besprochen haben. Dornbirn hat alles rausgehaut, wir waren nicht bereit", sagte der Schwede verärgert und sprach auch das Mannschaftsgefüge an. "Wir haben viel zu viele Mitläufer, aber keinen Leader. Es müssen nicht alle viel reden. Aber ich will zumindest 15 Leute haben, die hart arbeiten und alles raushauen. In jedem Training und in jedem Spiel will ich Vollgas und Disziplin sehen. Jeder kann Fehler machen, aber entscheidend ist es, daraus zu lernen und alles dafür zu tun, sie in Zukunft zu vermeiden. Wir machen viel zu viele einfache Fehler."

Der Kader scheint in Graz einmal mehr nicht den Ansprüchen zu genügen. Wobei sich die Frage stellt, warum die Ansprüche höher sein sollten? "Ich höre immer wieder, dass wir gegen die sogenannten Kleinen schwach sind. Aber was vielleicht in der letzten Saison war, interessiert keinen mehr. Es geht um das Hier und Jetzt. Dornbirn hat uns vier Mal geschlagen. Dornbirn ist ganz einfach besser als wir. Wir sind die Kleinen. Das müssen endlich alle verstehen", sagt Gustafsson, ohne sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

Wie sehr der 99ers-Headcoach brennt, zeigt die Tatsache, dass er groß denkt. "Wir müssten fünf oder sechs Wechsel in der Mannschaft vornehmen, um in der Meisterschaft mitspielen zu können. Ein Wechsel würde nichts ändern, nicht einmal, wenn es NHL-Star Connor McDavid von den Edmonton Oilers wäre", sagt Gustafsson.