Was war denn hier los? Eigentlich sollte Cristopher Nihlstorp im Tor der Grazer stehen, doch auf dem Spielplan gegen Dornbirn standen Thomas Höneckl und Felix Nußbacher. War der Nummer eins etwa kurz vor dem Spiel etwas zugestoßen? "Nein", sagt Pressemann Benjamin Grundauer, "er ist aus familiären Gründen nicht dabei. Mehr Information gibt es nicht." Auch Manager Bernd Vollmann schwieg eisern, am Sonntag bei der ersten Schlacht in Klagenfurt gegen Meister soll er aber wieder dabei sein. Gegen den KAC wird Trainer Doug Mason auch jeden Mann brauchen. So durfte sich Thomas Höneckl auf einen vollen Einsatz freuen und der Schwarzacher hat sich in der Vergangenheit immer wieder als starker Ersatzmann präsentiert.

Das Spiel

Gut 20 Fans bezogen im Auswärtssektor Stellung, einer davon im Bulldogs-Dress. Graz versuchte gegen die Dornbirner Verteidigung schnell Druck aufzubauen. Die Vorarlberger sind mit der Umsetzung des Konzepts von Trainer Jussi Tupamäki (eine Mischung aus Mann- und Zonenverteidigung mit gelegentlichem Forechecking) nämlich noch überfordert. Offensiv ist auch noch nicht viel Pfeffer drin und so kamen die Vorarlberger mit einem Torverhältnis von 12:24 und gerade einmal drei Punkten nach Liebenau.

Von diesen Defiziten war in den ersten Minuten allerdings nicht zu sehen. Die Gäste arbeiteten aufopferungsvoll und Graz musste sich strecken. Im Powerplay (Kevin Moderer mit 2 Minuten) hatte Jordan Subban mit einem Onetimer die erste dicke Chance, den Abpraller konnte William Rapuzzi nicht unterbringen. Dass die Grazer individuell mehr Klasse besitzen, zeigte sich anfänglich nur in ein paar Einzelaktionen. Mitte des ersten Drittels begannen die 99ers, extrem früh einen hohen Druck gegen die Scheibe aufzubauen und zwangen die Gäste so, den riskanten Pass zu nehmen. Graz war munter und Dornbirn geriet in Bedrängnis. In der 16. Minute zogen dann die Grazer ihr erstes Powerplay auf - Emilio Romig musste wegen gefährlichen Spiels vier Minuten vom Eis. 40 Sekunden später hieß es aber 4 gegen 4. Dwight King ging wegen Hakens ebenfalls in die Kühlbox. Die Vorteile lagen klar aufseiten der Grazer, Zählbares gelang aber selbst in der restlichen Überzahl nicht, denn Keeper Rasmus Rinne hielt stark. 

Zweites Drittel für Graz

Verdient, aber glücklich war dann die Führung der Grazer in der 21. Minute. Der Treffer wurde David Aslin zugeschrieben, ins Tor hat den Puck allerdings ein anderer befördert. Antti Kauppila wollte die hohe Scheibe mit der Faust wegschlagen und lenkte sie stattdessen über seinen Schlussmann hinweg in das Tor. Der Treffer sorgte für eine kurze Druckphase der Grazer, doch dann ebbte das Spiel ein wenig ab. In der 35. Minute parierte Rinne nach einem Solo von Ken Ograjensek und kurz darauf gelang doch der zweite Treffer: Matt Garbowsky (36.) traf. David Aslin ließ bei einem Konter die Scheibe für seinen Kollegen zentral vor dem Tor liegen und der zog ab. Dann hatten die Grazer in Überzahl noch richtig Glück: Subban schloss einen Konter mit einem Stangentreffer ab.

Ein Blick auf die Statistik wies die Grazer aber als sehr dominant aus: Nach 40 Minuten stand es 29:13 bei den Torschüssen. Hier wurde das Manko der Dornbirner sehr deutlich sichtbar. Die Grazer hatten nach der zweiten Pause ganz klar das Heft in der Hand. Die dickste Chance vergab Robin Weihager im Powerplay. Der Verteidiger hämmerte die Scheibe an die Stange - das "Ping" war bis hinauf in den obersten Rang deutlich zu hören. Dann ließ Greg Squires seine Klasse wieder aufblitzen: Der "Tryout"-Spieler lief einen Gegenstoß auf der linken Seite und schloss überraschend und präzise ab. 3:0, die Messe war gesungen.

In der 52. Minute durften dann die Dorbirner jubeln: In einer Überzahl -  die Strafe wurde nach einem Halten von Graz-Keeper Höneckl gegeben -  traf Romig.

Es blieb beim 3:1 der Grazer. Am Sonntag geht es zum Schlagerspiel nach Klagenfurt. Der KAC besiegte Znaim nach Penaltyschießen 4:3.