Es war für Lukas Kainz ein langer Weg, den er seit seinem Wechsel von Salzburg nach Graz im Sommer gehen musste. Ein gebrochenes Handgelenk setzte den 23-Jährigen einige Zeit außer Gefecht, erst am 26. Oktober, in der 13. Runde, feierte der gebürtige Niederösterreicher sein Pflichtspieldebüt für die 99ers. „Am Anfang war es schon ein bisserl zach“, gibt Kainz zu. „Ich bin erst später in die Saison gestartet, und obwohl ich alles probiert habe, hat der Output nicht so gestimmt.“ Sowohl Tore als auch Assists fehlten auf der Visitenkarte des Nationalteamspielers.

Trainer Doug Mason schenkte ihm aber immer wieder das Vertrauen, gab ihm Eiszeit. „Das war auch ein Grund, warum ich zu Doug und nach Graz wollte. Auch in schlechteren Phasen hilft er dir.“ Und dieses Vertrauen schenkt der Center, der ab 2010 in der Akademie in Salzburg ausgebildet wurde, nun zurück. Seit seinem ersten Tor im 99ers-Dress am 26. Dezember gegen den KAC läuft es nach Maß, drei weitere Tore folgten, auch zwei Assists hat der Youngster mittlerweile verbucht. „Mit dem ersten Treffer ist eine Last abgefallen. Jetzt muss ich in gewissen Situationen nicht mehr so viel drüber nachdenken.“

Herzblut der 99ers

Überhaupt: Der Wechsel an die Mur war für Kainz „definitiv der richtige Schritt. Die Stadt ist super und der Verein ist auch sehr professionell.“
Vergleiche mit dem heutigen Gegner Salzburg, bei dem Kainz in der Saison 2014/2015 erstmals Bundesliga-Luft geschnuppert hat, kann und will er nicht ziehen. „Dort gibt es für alles einen Angestellten. Das ist hier nicht der Fall, aber jeder arbeitet mit viel Herzblut.“

Dass die 99ers trotz des großen Umbruchs so erfolgreich sind und nur noch einen Punkt für die fixe Play-off-Teilnahme brauchen, kommt nicht von ungefähr. Ohne eingefahrenes System „hat sich von selbst eine Hackordnung gebildet. Wir haben von Anfang an ein gutes Gefühl gehabt.“

4000 Zuschauer erwartet

Und die Zuschauer danken es den Spielern mit ihrem Besuch, rund 4000 Fans werden heute erwartet. Kainz: „Alle sind richtig euphorisch, wir spüren die Stimmung und die Energie auf dem Eis, wenn wir ein volles Haus haben. Das ist hoffentlich noch öfter der Fall.“ Eine, die heute im Publikum sitzt, ist Mama Kainz. „Das ist auch ein Vorteil: Meine Familie kann in Graz wesentlich öfter zuschauen kommen, als es noch in Salzburg der Fall war.“

Und das wird sie in dieser Saison noch öfter tun, wenn das Play-off erreicht wird – vielleicht ja schon heute Abend.