Es hätte eigentlich für die 99ers gar nicht besser laufen können in der 36. Runde: Zagreb geschlagen, Dornbirn, Fehervar und der VSV verloren ihre Partien, der Rückstand auf die Top sechs hat sich schlagartig auf vier Punkte verringert und mit Anthony Camara (24) ist ein neuer Stürmer in Graz gelandet.

Der Kanadier hat auch schon das erste Training in Liebenau bestritten: „Es war toll, so viele neue Gesichter zu sehen“, sagt er und fügt mit einem Lachen hinzu, „aber es ist schwierig, sich alle Namen zu merken. Wir hatten Spaß auf dem Eis.“ Trainer Doug Mason wirkte zufrieden: „Nach 40 Minuten auf dem Eis kann man noch nicht viel sagen, aber er hat einen guten Zug zum Tor und einen guten Schuss. Er ist vielversprechend.“ Der linke Flügel kennt zwar nur eine Handvoll Spieler aus der EBEL, „aber ich habe gehört, dass hier schnell gespielt wird und die Liga sehr gut ist“.

Im Training schien er sich rasch eingefunden zu haben, abseits des Eises wirkt er ruhig und besonnen – eher wie ein Finne als ein Kanadier. Dafür will er es entlang der linken Bande richtig krachen lassen. Dort fühlt er sich wohl. „In Graz erwarte ich mir eine Mannschaft, die hart darum kämpft, noch unter die Top sechs zu kommen.“

Buzzeo abgemeldet

„Happy“ sind dennoch nicht alle, denn Justin Buzzeo musste nach dem Transfer des Kanadiers von den Odense Bulldogs (Dänemark) zu den 99ers in den sauren Apfel beißen. Er wurde abgemeldet, bleibt aber noch in Graz. „Justin ist ein guter Spieler und er hat 24 Punkte gemacht“, sagt Mason, „das ist aber nicht der Punkt. Er hat oft einfach zu viel versucht, wollte aus nichts etwas machen. Die Liga ist hart und stark und wir brauchen Spieler, die die richtigen Entscheidungen treffen.“

Ob Camara heute gegen den KAC schon spielen wird, entscheidet sich erst kurz vor dem Spiel; Florian Iberer fällt krank aus – somit wird Oliver Setzinger wieder mit seiner Spielruhe und Übersicht in der Defensive aushelfen. Bitter, denn mit drei Siegen in 18 Auswärtsspielen brauchen die Grazer gerade in der Ferne alle Kräfte.

Doch nicht nur Physis ist heute gefragt. „Egal wie schnell und dynamisch der Sport ist, die Basis bleibt das Eins-gegen-Eins und wenn man das nicht immer mit voller Überzeugung spielt, kann man keine Spiele gewinnen“, erklärt Mason. Was zu Hause gut funktioniert, ist in der Ferne nicht immer gegeben. „Wir sind auswärts zu weich. Wir laufen nicht genug, um in die Zweikämpfe zu kommen, und wenn wir pünktlich da sind, überzeugen wir nicht.“