Auf 15 Monitoren kann DOPS-Chef Lyle Seitz im Situation-Room der EBEL alle Spiele pro Runde gleichzeitig beäugen. Die Fähigkeit des Multitaskings ist allerdings auch anderswo gefragt. Bei Eishockey-Spielern sowieso. Oder dieses Mal bei Kärntner Fans. Als VSV und KAC ihr Schicksal von anderen Resultaten abhängig machen mussten, um einen Platz in den Top sechs und somit ein Play-off-Ticket zu ergattern. Doch Dornbirn ließ gegen die Linzer Ersatzgarnitur nichts anbrennen. Und Bozen rettete seinen Vorsprung ins Ziel. Denn der späte Ausgleich Fehervars hatte nur noch statistischen Wert.

Den Villachern gelang es zumindest, sich auf ihr eigenes Spiel zu konzentrieren, während den Rotjacken in Graz vor 600 KAC-Anhängern einmal mehr die Nerven völlig versagten. „Eine turbulente Saison“, urteilte Trainer Alexander Mellitzer und fügte trocken hinzu: „Zum Glück sind die anderen Partien nicht für uns gelaufen. Sonst wäre es richtig bitter geworden. Für uns beginnen eben die Play-offs schon jetzt.“ Traditionell, sprießende Bärte nicht ausgeschlossen.

VSV muss in die Qualifikationsrunde

Nun wird die Tabelle geteilt. Im oberen Teil dürfen sich die Teams schonen und zum Kürlauf ansetzen. Unten beginnen hingegen erbarmungslos die Grabenkämpfe. Zumindest müssen die Kärntner Klubs, die erstmals zusammen in dieser Phase um das Play-off rittern müssen, nicht für jedes Gastspiel viele Buskilometer in Kauf nehmen. Neben nahen Destinationen wie Graz und Laibach gibt es mit Innsbruck sowie Szekesfehervar nur zwei Ausreißer. Nicht zu vergessen: Als absolutes Highlight, weniger aus spielerischer Sicht (wenn man die bisherigen Duelle betrachtet) vielmehr aus dramaturgischer, dürften sich die beiden zusätzlichen Derbys entwickeln. Vielleicht sogar als Zünglein, wer von den Beiden es ins Play-off schafft.

Klar ist: Verdient ist das leidige Kärntner Schicksal in der „Verlierer-Runde“ für KAC und VSV allemal. Das wird auch Seitz wissen, der alle ihre Darbietungen live mitverfolgt hatte.

MARTIN QUENDLER