Die knappe 2:3-Niederlage beim KAC in der Verlängerung hat für mich auch etwas Positives zu Tage gebracht. Man hat in dem Spiel nämlich gesehen, dass die Mannschaft nach Klagenfurt gefahren ist, um zu gewinnen und nicht nur, um eine gute Figur zu machen. Das ist der große Unterschied zu den letzten zehn Jahren. An Spielen wie diesem oder auch dem Sieg in Salzburg, als ein 3:5-Rückstand aufgeholt wurde, lässt sich das Potenzial der Mannschaft ablesen. Sie hat jetzt das Gefühl, dass sie jeden Rückstand aufholen kann. Das zeigt, dass die Grazer am richtigen Weg sind. Daher bin ich auch überzeugt davon, dass die 99ers in dieser Saison bis zum Schluss vorne dabei sein werden.

Höhenflug mit Eigenbau

Die Qualität der Spieler ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Die Dichte ist bis in den vierten Block sehr hoch. Dazu kommt, dass erstmals viele Österreicher in der Mannschaft stehen, die auch Erfolg haben wollen. Außerdem haben sie eine ganz andere Bindung zum Verein als irgendwelche Legionäre, die sechs oder sieben Monate hier sind und wenig später schon nicht mehr wissen, dass sie je in Graz gespielt haben.

Noch einmal zurück zum KAC. Nach dem Ausgleich haben die 99ers zu schnell das 2:1 hinnehmen müssen, sich aber wieder zurückgekämpft. Daher sehe ich das Ergebnis auch nicht als Niederlage. Im Gegenteil. Der Punkt war Gold wert. Denn der KAC gibt zu Hause von der ersten Sekunde an Vollgas. Dort werden sicher nicht viele Teams punkten.

Mit Oraze und Jarrett haben sich aber erstmals zwei Feldspieler verletzt. Wichtig wird jetzt sein, wie die Truppe das wegsteckt. Die Qualität dafür ist jedenfalls vorhanden.

Peter Znenahlik (43) ist ehemaliger Eishockey-Profi & -Trainer und war zudem 63-facher Teamspieler.