Eine befreiende "Explosion" des Thomas Vanek

Das 6:2 gegen Dornbirn war ein hochverdienter Sieg der Grazer - auch in dieser Höhe. Der Aufsteiger konnte nur phasenweise Druck ausüben und die 99ers nie wirklich gefährden. Im starken ersten Drittel hat mich neben dem großen Auftritt von Thomas Vanek vor allem Bob Wren beeindruckt.

Weniger gefallen hat mir das Powerplay, das nach wie vor zu wenig effizient ist. Und auch die Defensive gibt Anlass zur Sorge. Während offensiv alle vier Linien gut spielen, ist man hinten nicht immer ganz sattelfest. Im eigenen Drittel sind die Grazer viel zu leicht unter Druck zu setzen. Defensive und Arbeit im eigenen Drittel sind aber die Basis für alles Weitere. Vor allem Delmore und Oraze haben noch viel Luft nach oben - das bisher Gezeigte ist mir zu wenig.

Eine Riesenerleichterung für alle Beteiligten war natürlich die "Explosion" von Thomas Vanek. Es war zwar nur eine Frage der Zeit, bis es passiert, aber trotzdem war es befreiend. Gerade Thomas selbst ist sehr ehrgeizig und stellt hohe Ansprüche an sich selbst. Aber natürlich hatten auch die Fans eine hohe Erwartungshaltung, die jetzt erfüllt wurde. Zu Chancen ist Vanek auch in den Spielen davor schon gekommen, aber da fehlte ihm das nötige Quäntchen Glück. Es ging oft wirklich nur um Millimeter, die gefehlt haben. Jetzt hat es endlich funktioniert.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass er körperlich immer fitter wird. Dadurch wird er nicht so schnell müde und alles geht leichter von der Hand. Dass er auch schon in Unterzahl spielt, ist ein Zeichen für die körperlichen Fortschritte. Die Tore waren typisch Vanek. Alles im Umkreis von fünf bis sieben Metern um das Tor, das ist sein Hoheitsgebiet. Man sieht immer mehr, dass er sich auf dem Eis wohlfühlt und dass es ihm Spaß macht.

Man konnte auch deutlich die Freude bei der Mannschaft spüren. Die Mitspieler gönnen ihm jeden Treffer. Er ist voll integriert und die im Vorfeld befürchtete Neidgesellschaft gibt es überhaupt nicht.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Vanek sich an fixe Linienpartner gewöhnen kann und nicht dauernd getauscht wird. Mit Latendresse und Day hat das schon ganz gut ausgesehen. Diese Linie hat immer Torgefahr ausgestrahlt und auch drei Treffer erzielt.