Die Aufregung war groß, als Znaim-Trainer Miroslav Frycer in Spiel drei der EBEL-Viertelfinalserie gegen Wien plötzlich sein Handy zückte und Schiedsrichter-Boss Lyle Seitz anrufen wollte. Dieser hob allerdings nicht ab, Frycer musste eine strittige Strafe hinnehmen. Nach dem 1:5 in Wien und dem Saisonaus der Tschechen hatte sich der Trainer wieder abgeregt, ließ es sich aber nicht nehmen, noch einmal nachzulegen. Schmunzelnd bescheinigte er seinem Team eine gute Saison und wünschte den Caps alles Gute im Titelkampf. Ein Gespräch mit Seitz habe es bisher noch nicht gegeben. "Ich habe es auch nicht mehr probiert, aber Rückruf gab es keinen. Das war eine Affekthandlung, ich bin ein sehr emotionaler Mensch", sagte er schmunzelnd und fügte an: "Aber hey, immerhin war ich damit quasi weltweit in den Medien. Ich habe also eigentlich Werbung für die EBEL gemacht. Mich haben einige Kollegen aus aktiven Zeiten angerufen und gefragt, was denn die EBEL überhaupt sei. Die kennen die Liga jetzt auch. Die Verantwortlichen sollten mir ja fast dankbar sein", lachte er. 

Dass sein Fall ein völliges Novum ist, "liegt wohl daran, dass ich aus einer Zeit der alten Schule komme, wo Emotionen nicht einfach untergraben wurden." 

Wie es mit Znaim und ihm selbst weiter geht, steht noch in den Sternen. "Es ist Sache des Klubs und ob man sich mit der Liga nochmal einigen kann, doch weiterzumachen und nicht aus der Liga auszusteigen. Ich selbst weiß auch noch nicht, wie es weitergeht. Ich bin gesundheitlich angeschlagen, vielleicht höre ich nach nun 25 Jahren im Geschäft einfach auf." 

Beim Verlassen der Halle wurden er und die Mannschaft übrigens von den zahlreichen Fans beklatscht, Frycer ließ es sich nicht nehmen, den ein oder anderen nach dem Saisonaus zu trösten.