Die Gedanken sind wieder etwas freier, auf den Regen folgt nun Sonnenschein. Vielleicht schlägt sich ja bereits im WM-Duell gegen Deutschland die Großwetterlage von Tampere auf das Spiel der Österreicher nieder. "Wir sind bereit", versichert Bernd Wolf und meint damit auch ein bisschen sich selbst. Der Lugano-Legionär ist im Spiel gegen die USA in die Bande gekracht. "Es schmerzt brutal, aber ich muss da jetzt durch, kann meine Mannschaft nicht im Stich lassen."

Auch, weil das Comeback von David Reinbacher noch weiter auf sich warten lässt. Der erst 18-Jährige hatte bislang in der Spielweise der Österreicher einen ähnlichen Impact wie im Vorjahr Marco Kasper, agierte herausragend. "Die Chancen liegen bei 30 Prozent, dass ich gegen Deutschland spielen kann. Wir werden es spontan entscheiden", sagt das Toptalent, das mittlerweile einige Beobachter bereits unter den ersten Zehn im bevorstehenden NHL-Draft vermuten. Eine Empfehlung, auf weitere WM-Auftritte mit Blick auf den Draft zu verzichten, ist aber nicht zu befürchten. Reinbacher: "Mein Agent hat mir gesagt, dass ich das selbst entscheide. Und ich will unbedingt spielen, möchte Österreich helfen."

Kleine Umstellungen nahm Teamchef Roger Bader dennoch vor. Mario Huber–Lukas Haudum–Manuel Ganahl bilden eine Formation sowie Wukovits, Achermann und Paul Huber. Zwischen den Pfosten startet gegen den DEB Goalie David Kickert. "Deutschland ist haushoher Favorit", meinte Bader gegenüber den Kollegen von MagentaTV und erklärte: "Unser Fokus gilt eigentlich dem Spiel gegen Ungarn." Das könnten natürlich auch Spielchen sein, um die Deutschen in falscher Sicherheit zu wiegen.

Apropos Spielchen: Österreich und Deutschland wohnen wie alle anderen Teams im Hotel etwas außerhalb von Tampere. Da kam es zu einer spannenden Anekdote: "Zündel und ich standen im Lift, wollten aussteigen. Dann drängte sich Daniel Fischbuch herein. Ich würde ja aus Höflichkeit zuerst die anderen aussteigen lassen. Aber man sieht: Es fängt an. Wir haben uns die Situation gemerkt", erklärt Wolf.