Auf mögliche Szenarien kann sich ein Sportler vorbereiten. Doch es wäre gegen die Natur, sich von Haus aus mit großen Pleiten zu befassen. Wie es sich am eigenen Leib anfühlt, wenn man von Schweden vorgeführt wird, galt es daher erst zu bewältigen. Spät in der Nacht nach dem 0:7 beschloss der Trainerstab, einen freien Tag zu genehmigen. Die Spieler hatten Hallenverbot, um ihre Köpfe zu lüften. Neben den erlittenen Niederlagen, galt es auch, die vier Spiele gegen A-Gegner in fünf Tagen mental zu verarbeiten. Schließlich braucht es für die bevorstehenden Aufgaben gegen Frankreich und Weißrussland die vollen 100 Prozent an Leistung – sollte die Mission „Klassenerhalt“ jemals glücken.

Wie sieht jedoch der Trainerstab eigentlich aus und wer ist wofür zuständig? Die Aufgaben sind unter Teamchef Roger Bader klar verteilt. Der Schweizer regiert und kontrolliert als Mastermind. Er trifft alle nötigen Entscheidungen. „Natürlich nach Beratung mit den Co-Trainern. Aber ich stehe für alles gerade“, ergänzt er. Große Verantwortung hat Assistent Markus Peintner. Er nimmt während der Partien Einzelkorrekturen vor und lobt Spieler, die das brauchen. „Er hört auch ein bisschen ins Team“, so Bader.

Mit Christoph Brandner (Defensive und Coaching) nimmt Peintner die Videoanalysen vor. Als wichtige Bausteine gelten neben Videocoach Gerald Wimmer auch Goalie-Trainer Reinhard Divis, der Schussanalysen vornimmt. „Er hat manchmal auch völlig andere, interessante Sichtweisen“, sagt Bader.

In der Verantwortung stehen ab heute aber vor allem die Spieler selbst. Für Bader gilt es nun, taktisch diszipliniert zu agieren und nicht versuchen, die Spielmacherrolle zu übernehmen. „Wir sind Außenseiter und müssen so spielen. Nicht künsteln, sondern geradlinig spielen.“ Gefragt ist zudem: Aggressivität in den Zweikämpfen. Und natürlich braucht es Torhüter Bernhard Starkbaum, der wie gegen die Schweiz fast übermenschlich parieren muss. Was zuletzt gefehlt hatte: Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Eine Steigerung erhofft sich Bader vor allem vom bisher deplatziert wirkenden Brian Lebler. Zeit ist auf dem Eis der Elite eben ein rares Gut.

Personell dürften Daniel Woger und Fabio Hofer wieder zurück sein. Der abgemeldete Alexander Cijan ist hingegen aus Kopenhagen abgereist.