Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - eine Floskel, die ohnehin für jedes WM-Turnier seine Gültigkeit besitzt. Vor allem aber aus der Sicht der Österreicher. Der mühevolle Sieg gegen Südkorea ging an Teamchef Daniel Ratushny & seinem Trainerstab nicht spurlos vorüber. Die Sorgenfalten sind berechtigt, wartet doch heute (20 Uhr) gegen Japan die nächste schwierige Aufgabe. Wenngleich im Teamquartier nach dem 3:2-Erfolg eine einhellige Meinung geherrscht hatte: An den Koreanern werden sich auch andere Mannschaften noch die Zähne ausbeissen.

Wer Ratushny jedoch kennt, weiß, dass der Kanadier ungern einen Blick zurückwirft. Stattdessen fokussiert er sich lieber auf bevorstehende, und bekanntermaßen schwierige Aufgaben. Nur eines gibt der 45-Jährige zu: "Es war für uns nicht schlimm, so einen etwas schwierigen Start zu haben. Vielleicht war der Zeitpunkt sogar richtig. Nun haben alle erkannt, was gefordert ist, um hier erfolgreich zu sein", deutet Ratushny die Partie als Warnschuss.

Die taktische Ausrichtung ist für den Teamchef klar: "Die Japaner werden ähnlich wie Südkorea agieren und das Zentrum dicht machen. Wir dürfen nicht nachlassen, müssen versuchen auf das gegnerische Tor Druck auszuüben und Rebounds verwerten." VSV-Verteidiger Markus Schlacher ergänzt: "Wir müssen kluge Entscheidungen im eigenen Drittel treffen, um einen schwungvollen Spielaufbau zu praktizieren. Japan hat kleine, quirlige Spieler und wird versuchen mit giftigem Forecheck Druck auszuüben."

Team Austria hat übrigens seinen endgültigen Kader bekanntgegeben. Die beiden Black Wings Linz-Cracks Bernhard Fechtig (Verteidiger) und Fabio Hofer (Stürmer) werden das heutige Line-up von Teamchef Ratushny gegen Japan komplettieren.

Weil, um wieder eine Floskel zu bedienen, die Kleinigkeiten entscheidend werden könnten, muss Österreich versuchen speziell in der Bullystatistik Boden gut zu machen. Nur die Werte von Daniel Oberkofler (83,33) und Konstantin Komarek (50 Prozent) gestalteten sich äußerst zufriedenstellend.

MARTIN QUENDLER, KATTOWITZ