Einen Vorteil haben die Österreicher schon jetzt. Ihnen blieben zumindest 22 Stunden Zeit zu regenerieren. Fünf mehr als den Letten, die gestern gegen Deutschland eine bittere 2:1-Niederlage hinnehmen mussten. Gegen Lettland geht es für Team Austria bereits ums Ganze. Gewinnen die Österreicher nach 60 Minuten ist der Klassenerhalt fix. Verlieren sie nach 60 Minuten, geht es wieder hinunter in die Division IA.

Aber wer sind diese Letten eigentlich? Der Großteil des Teams stammt von Dinamo Riga und spielt in der KHL. In der abgelaufenen Saison rangierten sich die Letten abgeschlagen vor Slovan Bratislava und Medvescak Zagreb. Dort spielt mitunter auch Edgars Masalskis.

Der baltische Goalie gehört mit 1,75 Meter zu den kleinsten bei der Eishockey-WM, allerdings zeichnen ihn pfeilschnelle Reaktionen aus. Ihn zu bezwingen wird die Österreicher wohl vor das größte Problem stellen. Hier könnten die geringere Regenerationsphase ein entscheidender Vorteil sein. Zwei der Letten spielten zuletzt auch in der EBEL. Bozen-Verteidiger Guntis Galvins und Maris Jass (Znaim).

Noch ist unklar ob Stürmer Janis Sprukts nach seinem Kniecheck im Spiel gegen Deutschland (erhielt Spieldauer-Disziplinarstrafe) für das Österreich-Spiel gesperrt ist.

Vorsicht geboten ist vor Laurins Darzins und Kaspars Daugavins. Die beiden Torjäger sind unter den 20 punktebesten Spielern bei der Eishockey-WM. Darzins erzielte bisher zwei Tore und vier Assists, Daugavins zeigte mit drei Toren und zwei Assists auf.

Fazit: Mit viel Druck und aggressivem Forecheck sollte der Spielaufbau der Balten früh gestört werden. Teilweise wirkt sich das auf ihre Spielweise im eigenen Drittel aus, die dann unorganisiert wirkt. Körperspiel gegen die robusten Letten wir ein entscheidender Faktor. Vor dem gegnerischen Tor muss viel Verkehr herrschen um dem Goalie präsenz zu zeigen.

MARTIN QUENDLER, PRAG