Es war im Jahr 1982, als ein junges Paar in der Tschechoslowakei feststellte, dass ein Leben unter einem kommunistischen Regime nicht wirklich das war, was sie sich erträumt hatten. So beschlossen sie einen drastischen Schritt - die Flucht. Über Ungarn und Ex-Jugoslawien kamen Jarmila und Zdenek Vanek schließlich nach Österreich.

Visum. "An der Grenze zu Österreich wurden wir zunächst an drei Übergängen abgewiesen, weil wir kein Visum hatten. Erst beim vierten Versuch hatte ein jugoslawischer Grenzbeamter Mitleid und ließ uns durch", erzählt Jarmila. Diesem Zöllner ist es zu verdanken, dass Österreich heute seinen ersten großen NHL-Star feiern kann - Thomas Vanek, Sohn von Jarmila und Zdenek.

Flüchtlingslager. In Österreich angekommen ging es zunächst ins Flüchtlingslager Traiskirchen, dann in die Nähe von Wien, wo Thomas in Baden zur Welt kam. Eine leichte Zeit war das nicht, denn Vater Zdenek, zuvor Eishockey-Profi, war als Flüchtling für zwei Jahre gesperrt, durfte nicht für Geld spielen. So schlug er sich mit Gelegenheitsjobs durch - etwa als Jugendtrainer. Erst später bekam Zdenek einen Vertrag in Zell am See, wo er zunächst als Spieler, dann als Trainer arbeitete.

Auf nach Graz. Als sich Junior Thomas als Riesentalent entpuppte, das schon mit fünf in der U10 spielte, suchte die Familie (Thomas' älterer Bruder David ist heute 29, Maschinenbau-Diplom-Ingenieur und arbeitet in Deutschland) nach einem neuen Klub. "In Graz zog Hannes Kartnig Eishockey damals groß auf, die Nachwuchsarbeit war gut. Also kamen wir 1995 her - wegen der Perspektive für Thomas", erzählt Papa Zdenek.

Nachwuchsturnier. Wo sich Thomas weiter prächtig entwickelte und mit 14 bei einem Nachwuchsturnier in Quebec erstmals auch international groß aufzeigte. "Seitdem wollte er nichts anderes, als nach Kanada gehen. Wir haben ihn nicht angestiftet", erinnert sich Zdenek. Ein halbes Jahr später ging der Teenager dann wirklich nach Kanada, wechselte aber bald in die USA, weil das technischere Hockey dort besser zu ihm passte.