Es war dieses eine Wort, das vor, während (so überlieferten es die Akteure) und nach dem Spiel immer wieder fiel: Selbstvertrauen. War der bisherige desaströse WM-Auftritt der Österreicher vor allem Kopfsache? "Ja", sagte Tormann Fabian Weinhandl. "Ganz sicher", Kapitän Gerhard Unterluggauer. "Es war ein wichtiger Punkt", Trainer Bill Gilligan. Das Ergebnis der Forderung Gilligans an seine Spieler, endlich mehr an sich zu glauben: Plötzlich war er da, der erste Sieg.

Vor der für ein Relegationsspiel ungewöhnlichen Kulisse von 6500 Zuschauern bezwang Österreich in Bratislava Slowenien 3:2. Gerhard Unterluggauer (20.), Thomas Raffl (25.) und Rafael Rotter (46.) trafen für die Österreicher, die bereits 2:0 geführt hatten. Die Slowenen kamen allerdings noch zum Ausgleich, ehe Vienna-Capitals-Stürmer Rotter das Spiel entschied. Damit kommt es heute in Koice (20.15 Uhr) gegen Lettland zu einem Endspiel um den Klassenerhalt. Parallel duellieren sich Slowenien und Weißrussland. Der Einsatz von Manuel Latusa (Magen-Darm-Virus) ist fraglich.

Trickkiste

War es wirklich reine Nervensache? Zumindest Bill Gilligan griff in seine Trickkiste und stellte Fabian Weinhandl ins Tor. "Er hat in der Liga gegen die slowenischen Klubs immer hervorragend gespielt und mehrmals ein Shut-out gefeiert." Der junge Tormann revanchierte sich mit einer starken Leistung. Auch Unterluggauer sah die Psyche als ausschlaggebenden Faktor: "Wir haben endlich intelligent gespielt, die Scheibe in ihrem Drittel gehalten und Druck erzeugt." Am anderen Ende des Spektrums sah sich Sloweniens Trainer Matja Kopitar: "Meine Spieler waren für dieses Match einfach nicht bereit."

Reisestress

"Packen, fliegen, essen, schlafen", hieß es für die Österreicher im Anschluss an die Partie. Am Flughafen Bratislavas wartete bereits die Maschine auf die Mannschaft, die damit vor der entscheidenden Partie zumindest mehr Reisestress als die Letten hatten. "Wir spielen am Abend, das ist gut. Vor der Niederlage gegen die Weißrussen hatten wir keine Chance, das Spiel gegen die Norweger zu verarbeiten", analysierte der Trainer, dessen Vertrag sich beim Verbleib in der A-Gruppe verlängert.