Nach 25 Jahren endlich wieder Teilnehmer einer EM-Endrunde und dann im zweiten Spiel gleich das Aufeinandertreffen mit dem „großen Bruder“ England im Londoner Wembley Stadion. Brisanter hätte es für das schottische Team kaum laufen können und so legte es der Außenseiter auch an. Die Schotten kamen mit viel Dampf aus der Kabine, bereits nach vier Minuten hätte es schon im Gehäuse von Jordan Pickford klingeln können. Da wurde ein Abschluss aus gut fünf Metern von Che Adams in höchster Not gerade noch geblockt. Auf der Gegenseite wurde ManCity-Innenverteidiger John Stones nach zwölf Minuten erstmals bei Schottland-Torhüter David Marshall vorstellig. Nach Mount-Eckstoß setzte er den Ball per Kopf ans Lattenkreuz.

Als die frühen Schockmomente auf beiden Seiten verdaut waren, blieb es zwar intensiv, offensiv bis zum Pausenpfiff aber nicht mehr so explosiv. Nach einer halben Stunde parierte Pickford gegen Stephen O’Donnell und Adams im Nachsetzen gleich doppelt glänzend, mehr hatten beide Mannschaften bis zum Kabinengang aber nicht mehr anzubieten.

Die Engländer brachten allerdings viel Schwung aus der Halbzeit mit und feuerten, angetrieben vom auffälligen Mason Mount, zu Beginn aus allen Lagen. Die Schotten mussten sich allerdings nur kurz schütteln und starteten ihrerseits in diesem wilden Schlagabtausch rasch wieder Gegenangriffe. Nach einer guten Stunde war es aus englischer Sicht nur noch Reece James zu verdanken, dass es beim 0:0 blieb. Nach einem Eckstoß feuerte Lyndon Dykes die Kugel volley auf das halb leere Tor, Chelsea-Verteidiger James rettete per Kopf auf der Linie (62.). Und ab diesem Zeitpunkt hatten eigentlich nur mehr die Schotten Strafraumszenen. Sie scheiterten zumeist auch nicht einmal mehr an Pickford, sondern zumeist am eigenen Abschluss.

Zwei Entscheidungsspiele in der letzten Runde

Auch wenn die Schotten nach toller Leistung sehr zufrieden waren, konnten leicht enttäuschte Engländer im Hinblick auf den Aufstieg besser mit dem Punkt leben. Während England nun gegen die Tschechen mit je vier Punkten am letzten Spieltag der Gruppe D nämlich ein Entscheidungsspiel um Platz eins hat, geht es zwischen Schottland und Kroatien um den noch möglichen Aufstieg als Zweiter oder vielleicht Dritter.

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