Die Puskas-Arena von Budapest, das einzige bis zum letzten Platz gefüllte EM-Stadion, war am Dienstag Schauplatz des ersten Auftritts von Titelverteidiger Portugal. Mehr als 65.000 Zuschauer waren da. Von der Regierung gab es dafür trotz Corona grünes Licht. Im Duell mit Gastgeber Ungarn sind Cristiano Ronaldo und Co. als haushohe Favoriten in die Partie gegangen. Die Magyaren sind in Gruppe F mit den weiteren Gegnern Deutschland und Frankreich nur Außenseiter.

Das Spiel ähnelte - wenn auch nicht so extrem - dem Aufeinandertreffen von Spanien und Schweden am Montagabend. Der Favorit hatte Ballbesitz und Chancen, der Außenseiter schloss die Reihen und konzentrierte sich auf Konter und Standardsituationen. Ronaldo und Diogo Jota kamen zu guten Möglichkeiten. Letzterer war auch zum Ärger seines Kapitäns vor dem Tor teilweise zu eigensinnig. Ein Tor wollte in den ersten 45 Minuten nicht fallen. Die Ungarn hatten ihr Zwischenziel erreicht.

In der zweiten Halbzeit wurden die Gastgeber gefährlicher. Portugal wusste mit dem vielen Ballbesitz zu wenig anzufangen. Ein Kopfball von Abwehrchef Pepé war lange Zeit die einzige zählbare Ausbeute. Bruno Fernandes scheiterte in der 68. Minute mit einem Weitschuss an Tormann Péter Gulácsi. Zehn Minuten vor Schluss wäre die Sensation beinahe perfekt gewesen. Joker Szabolcs Schon traf ins kurze Eck. Tormann Rui Patrício sah nicht gut aus. Doch der Linienrichter hob die Fahne. Wenig später fiel das erste Tor des Spiels. Ein Schuss von Raphael Guerreiro wurde von Willi Orban unglücklich abgefälscht. Der Leipzig-Spieler verursachte kurz darauf einen Elfmeter. Ronaldo verwandelte zum 2:0 und stellte wenige später mit dem 3:0 und seinem elften EM-Tor einen neuen Rekord auf.