Das Land erwacht aus dem pandemischen Koma, Österreich öffnet. Ab Mittwoch sind neben Gasthäusern, Hotels, Kulturstätten usw. auch die Sportstätten wieder betretbar. Es darf auch wieder in Mannschaftsgröße Indoor trainiert werden. Eines ist aber Pflicht: ein Nachweis einer negativen Corona-Testung, einer Impfung oder einer Genesung von Covid-19. Zusätzlich braucht es in Kabinen und auf Vereinsgeländen, abgesehen vom unmittelbaren Ort des Ausübens der Sportart, eine FFP2-Maske und einen 2-Meter-Mindestabstand. Dort, wo sich der Sportart geschuldet der Abstand beim Ausüben nicht ausgeht, darf er während dem Sporteln fallen gelassen werden. 

Und das gilt für alle. Egal ob man mit seiner ganzen Mannschaft in Innenräumen Handball spielt, oder ob man mit seinem Tennis-Partner ein Einzel im Freien spielt. Diese Optik erscheint einigen Outdoor-Einzelkämpfern und ihren Verbänden durchaus schief, zumal man am 18. Mai noch ungetestet am Tennis- oder Golfplatz stehen konnte, am 19. Mai aber nicht mehr. "Die Verordnung trifft alle Verbände gleich, auch wenn das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Der ÖTV ist weiter in Gesprächen, ob man diese Regelung für Outdoor-Tennis nicht vielleicht auf längere Sicht noch kippen könnte, zumal sich die Infektionslage ja zunehmend entspannt", sagt Harald Schume, Sprecher des Österreichischen Tennisverbandes.

So geht es ab Mittwoch im öffentlichen Leben weiter
So geht es ab Mittwoch im öffentlichen Leben weiter © KK/Gesundheitsministerium

Auf der anderen Seite nimmt man die Regelungen zur Kenntnis, sieht es auch pragmatisch: "Wer jetzt Tennis spielt, freut sich ja auch, dass er danach endlich wieder in der Gastronomie das Match nachbesprechen kann. Und dafür braucht er ja sowieso einen Test. Ob jetzt weniger Spieler kommen, nur weil sie einen Test brauchen, ist einfach noch nicht abzuschätzen, das müssen wir uns anschauen", heißt es vom Verband weiter.

Ministerium: "Können breitere Gruppen erfassen"

Einerseits herrscht bei dieser Verordnung wohl der Gleichheitsgedanke, allen Sportlern dahingehend das Gleiche abverlangen zu können oder wollen. Andererseits heißt es aus dem Sportministerium, dem Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) vorsteht: "Jetzt ist einfach auch die Möglichkeit da, alle Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen flächendeckend zu testen. Es geht ja immer noch darum, etwaige Infektionen aufzuspüren. Und hier erreichen wir beispielsweise auch bei diesen angesprochenen Outdoor-Sportlern eine Bevölkerungsgruppe, die wir bisher eventuell noch nicht so gut mit Tests erfassen konnten." 

So ist Sporteln erlaubt
So ist Sporteln erlaubt © kk/gesundheitsministerium

Niessl: "Gesundheitsmotor angeworfen"

Die Bundessportorganisation hat den Mittwoch ebenfalls sehnlichst und teils lautstark herbeigesehnt. Sport Austria-Präsident Hans Niessl freut sich, dass das schon länger geforderte kontrollierte Öffnen "auf Basis von praxiserprobten Präventionskonzepten, einem guten Contact Tracing und Eintrittstests" nun Realität wird. "Es ist erfreulich, dass dem kleinen Öffnungsschritt für den Nachwuchssport im März nun auf dieser Grundlage der große im Mai folgt und mit den 15.000 Sportvereinen der Gesundheitsmotor des Landes endlich wieder angeworfen wird", teilte Niessl in einer Aussendung mit.