Eigentlich war die Partie schon entschieden. Die Bayern taten sich zwar schwer, am Ende sollte der 2:1-Sieg im hohen Norden bei Außenseiter Holstein Kiel in der zweiten Runde des DFB-Pokals aber ungefährdet bleiben. Bis in der letzten Sekunde des Spiels eine Flanke von links in den Strafraum segelte und Kapitän Hauke Wal mit einem Kopf- und Schulterball tatsächlich noch den Ausgleich erzielte. Die Bayern, die noch in der 92. Minuten wechselten, um die restliche Zeit von der Uhr zu nehmen, mussten plötzlich in die Verlängerung. Die Treffer zuvor erzielten Serge Gnabry (14.) aus Abseitsposition und Leroy Sané (47.) bzw. Fin Bartels (37.).

In der Verlängerung stemmten sich die Kieler tapfer gegen den Ansturm der Bayern (bei denen David Alaba in der 105. Minute eingewechselt wurde), die sich zuletzt im Jahr 2000 schon in der zweiten Runde des DFB-Cups verabschieden mussten. Damals versagten im Elfmeterschießen gegen Magdeburg Jens Jeremies und Giovanne Elber die Nerven.

Dieses Mal ging es sogar im Elfmeterschießen in die Verlängerung. Auf beiden Seiten trafen alle fünf Spieler. Der sechste an der Reihe war Jungstar Marc Roca der an Kiel-Tormann Ioannis Gelios scheiterte. Routinier Fin Bartels behielt im Anschluss die Nerven und warf den Favoriten aus dem Cup.

Der Zweitligist Holstein Kiel ist damit offiziell "Triple-Sieger-Besieger".

Im Kieler Schneetreiben schaffte der Außenseiter die Sensation
Im Kieler Schneetreiben schaffte der Außenseiter die Sensation © AFP