In der englischen Premier League sorgt eine Diskussion über den Gehaltsverzicht von Profis derzeit für großes Aufsehen. Die "Sun" titelte sogar den großen "Gehalts-Krieg". Zahlreiche Fans stellten die Superstars für ihre Einstellung zu diesem Thema an den Pranger.

Zuvor hatten sich die 20 Klubs der Liga darauf geeinigt, aufgrund der aktuellen Coronavirus-Krise Gehaltskürzungen von 30 Prozent einzufordern. Diesen Vorschlag lehnte die Spielergewerkschaft PFA strikt ab. Der Grund: Dem Staat würden dadurch Steuereinnahmen in Höhe von mehr als 200 Millionen Pfund entgehen. "Was bedeutet dieser Verlust für das Gesundheitswesen?", fragte die PFA. Zwar forderte darauf auch Gesundheitsminister Matt Hancock die Spieler öffentlich zum Gehaltsverzicht auf, dadurch wurde die Lage aber nur bedingt entspannt.

Der ehemalige Mittelfeldakteur von Manchester United, Wayne Rooney, versteht die seine Spielerkollegen. Es müsse "von Fall zu Fall" entschieden werden. Die Spende der Liga in Höhe von 20 Millionen Pfund sei im Vergleich zu den Forderungen an die Spieler nur "ein Tropfen ins Meer". "Es fühlt sich an, als wolle man die Spieler bloßstellen - sie in eine Ecke drängen und sie die Rechnung für entgangene Einnahmen begleichen lassen", schrieb der aktuelle Spielertrainer von Derby County in seiner Kolumne für die Sunday Times. "Warum sind Fußballer plötzlich die Sündenböcke?"

Laut der "Daily Mail" spielt vor allem Misstrauen gegenüber den eigenen Klubs eine große Rolle bei vielen Spielern. Man sei demnach nicht davon überzeugt, dass die Gehaltskürzungen für die Vereine unbedingt notwendig sind. Kapitäne fordern daher Gespräche mit Klub-Bossen und wollen eine Garantie dafür, dass das eingesparte Geld nur für wohltätige Zwecke verwendet wird.