„Forever a Patriot“ – mit diesen Worten eröffnet Tom Brady den zweiten Tag der NFL Free Agency und kündigt gleichzeitig seinen Abschied von den New England Patriots an. Sein Vertrag bei den New England Patriots läuft am Mittwoch endgültig aus. Am Dienstag hat Brady auf seinen Social-Media-Accounts bekannt gegeben, dass er nicht nach Foxborough zurückkehren wird.

In einem zweiteiligen Post bedankt der 42-jährige sich bei den Fans, seinen Mitspielern, Trainern und der Kraft-Familie (den Eigentümern der Patriots), bevor er sein Statement mit den folgenden Worten schließt: „I don’t know what my football future holds but it is time form to open a new stage form my life and career.“

Schon in den letzten Wochen wurde heftig spekuliert, wo Brady in der nächsten Saison spielen wird. Tatsächlich ist die Frage wirklich „wo“ und nicht „ob“. Brady hat längst erklärt, dass er noch weiter Football spielen möchte. Es ist zudem unwahrscheinlich, dass ihn kein Team unter Vertrag nehmen will. US-Experten rechnen allerdings damit, dass Brady ein Jahresgehalt in der Nähe der 30 Millionen Dollar haben möchte. Der Topverdiener unter den Quarterbacks ist derzeit Russell Wilson (Seattle) mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 35 Millionen.

Wohin geht nun Brady?

Die wichtigsten Kriterien bei einem Team für Brady sind wohl das Geld und die Chance auf einen sofortigen Super-Bowl. Ein Team mit einem jungen, guten QB wird auch nicht das Risiko eines Bradys eingehen. Somit verbleiben die folgenden Möglichkeiten

1. Tampa Bay Buccaneers

Stand jetzt, ist das die wahrscheinlichste Option. QB Jameis Winston wirft zu viele Interceptions zum Gegner und ist nun Free Agent. Coach Bruce Arians ist ein bekannter QB-Flüsterer und kann aus Brady noch was rausquetschen. Zudem haben die Buccaneers mit Mike Evans und Chris Godwin zwei starke Receiver und darüber hinaus eine solide Offensive Line, um Brady zu schützen. Nicht zu vergessen: In Florida sind nur wenig Steuern zu zahlen und Tampa Bay hat genug Geld zur Verfügung.

2. Los Angeles Chargers

Der gebürtige Kalifornier Brady hätte auch in LA gute Receiver (Keenan Allen, Mike Williams) und einen guten Running Back (Austin Ekeler). Zudem ist Starting-QB Philip Rivers weg. Wehrmutstropfen: Die O-Line der Chargers ist traditionell schlecht.

3. Las Vegas Raiders

In den letzten Wochen waren auch die Las Vegas Raiders immer im Kandidatenfeld für Brady. Trainer Joe Gruden ist ein guter QB-Coach. Dagegen spricht, dass sie (noch?) mit Derek Carr einen QB haben, zudem Marcus Mariota als Backup verpflichteten. Außerdem haben sie nicht so gute Receiver wie die anderen Teams.

4. San Francisco 49ers

Laut US-Medien hat der Super-Bowl-Verlierer 49ers dem Thema Brady bereits eine Absage erteilt. Vor allem könnte der Grund darin liegen, dass San Francisco in Jimmy Garappolo bereits ihren QB hat. Ganz auszuschließen ist die Möglichkeit trotzdem nicht. Brady ist in der Bay-Area aufgewachsen, war ein San Francisco-Fan. Dazu hätten sie das nötige Kleingeld und ein Super-Bowl-Team.

5. Miami Dolphins

Eher unwahrscheinlich, aber nicht zu 100% auszuschließen. Miami baut gerade ein neues Team auf und sucht möglicherweise nach einem routinierten QB für ein, zwei Jahre. Zudem kennt Brady die Division und würde zweimal im Jahr gegen die Patriots spielen. Das Geld hätten die Dolphins, aber der Kader ist (noch) nicht Champions-reif.

Hopkins nach Arizona

Den größten Kracher lieferten die Houston Texans. Sie tradeten ihren besten Receiver - und wohl einen der besten in der NFL - DeAndre Hopkins nach Arizona zu den Cardinals. Verglichen mit anderen Trades haben die Cardinals dafür nur wenig hergeben müssen. Lediglich ihren zweiten Running Back David Johnson, einen Zweitrunden-Pick dieses Jahr sowie einen Viertrunden-Pick nächstes Jahr tradeten sie für Hopkins und einen Viertrunden-Pick für dieses Jahr.

Hopkins forderte in Houston anscheinend einen neuen hochdotierten Vertrag, welchen die Texans ihm mangels Geldes nicht geben konnten und wollten. In einer gut besetzten Receiver-Draftklasse wird Houston nun im April beim NFL-Draft versuchen, das klaffende Loch zu schließen. Arizona hat dagegen mit Hopkins eine neue Waffe für die Offensive und kann sich nun in einer starken Division mit den Seahawks, Rams und 49ers Hoffnungen auf das Play-Off machen.