ÖVP: Der Fokus liegt auf dem Breitensport

Wir bewegen Zukunft“ – so lautet der Punkt in der Steiermark-Agenda, in der sich die Volkspartei auch dem Sport widmet. In den letzten Jahren hat sich die Steiermark durch große internationale Veranstaltungen einen Namen gemacht. In den nächsten Jahren soll der Fokus auf den Breitensport gerichtet werden – davon wird ja auch der Spitzensport letztlich profitieren. In den steirischen Kindergärten und Schulen sollen Bewegung und Sport eine deutlich größere Rolle spielen. Neben landesweiten Gratisschnupperkursen in verschiedenen Sportarten soll das bislang schon erfolgreiche Programm „Bewegungsland Steiermark“ ausgebaut werden. Den steirischen Sportvereinen will die Volkspartei deutlich stärker unter die Arme greifen. Besonders gefördert werden auch Projekte, in denen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam Sport ausüben. Gezielt unterstützt soll zudem die Etablierung neuer Sportarten werden. Und last but not least: Wir machen uns für mehr Nachwuchsakademien im Spitzensport stark. Insgesamt müssen bessere Modelle entwickelt werden, die die Übergänge zwischen Breitensport, Leistungssport und Spitzensport verbessern.

SPÖ: Fortführung der „Sportstrategie 2025“

Im Jahr 2015 wurde unter Einbeziehung des organisierten Sports und weiterer Expertinnen und Experten die „Sportstrategie 2025“ erarbeitet und beschlossen. Das definierte übergeordnete Ziel der Strategie, zu dem sich alle steirischen Verbände bekannt haben, ist „Mehr Menschen zum Sport! Mehr steirischer Erfolg im Sport!“ Im Sinne dieser Sportstrategie haben wir in den letzten Jahren an der Erreichung dieses Ziels
gearbeitet. Neben der Errichtung von Sportinfrastruktur (Förderung über die Gemeindereferenten) halten wir es für notwendig, Förderschwerpunkte bei Veranstaltungen, Breitensport und Leistungssport zu legen. Gemeinsam mit den steirischen Verbänden und Vereinen wurden viele Aktivitäten zur Weiterentwicklung des steirischen Sports gesetzt. Dass dieser Weg im Sinne unserer „Sportstrategie 2025“ fortgeführt werden soll, ist unbestritten. Der Erfolg der einzelnen Sportlerinnen und Sportler sowie der steirischen Mannschaften hängt jedoch von vielen weiteren Faktoren ab. Die Steiermark konnte in den letzten Jahren sowohl im Einzel- als auch im Mannschaftssport viele Erfolge feiern.

FPÖ: Ausbau der Angebote

Damit sich die Steiermark als „Sportland“ weiterentwickeln kann, sind Nachbesserungen erforderlich. So fällt im Bundesländervergleich die Sportförderung immer noch bescheiden aus. Es muss ein Fördersystem geschaffen werden, das weder Leistungs- und Spitzensport noch den Breitensport bevorzugt. Besonders wichtig ist die flächendeckende Errichtung von barrierefreien Sportstätten. Es sind Leistungszentren für steirische Athleten zu schaffen, die einerseits ausreichend Trainingsmöglichkeiten für den Spitzensport sicherstellen und andererseits dem Schul- und Breitensport zur Verfügung stehen. Wir fordern einen österreichweiten Sportstättenplan, der sämtliche Sport- und Freizeitanlagen der Bundesländer abbildet und zeigt, welches Sportangebot im unmittelbaren Umfeld vorhanden ist. Und wir fordern die Vorlage eines jährlichen Sportberichts sowie den Ausbau der sportlichen Angebote für junge Menschen etwa durch Forcierung der täglichen Turnstunde bzw. durch Förderungen von Skikursen und Sportwochen.

NEOS: Bildung sorgt auch für Bewegung 

Die Steiermark ist ein Sportland, aber die Landesregierung hat in den letzten Jahren wichtige Entwicklungen verschlafen. So verhindert das alte Übel der Parteibuchwirtschaft weiterhin eine effiziente und gerechte Verwendung von Fördermitteln. Wir fordern eine transparente und unabhängige Organisation des Spitzen- und des Breitensports, damit das Geld bei den Sportlern ankommt und nicht in veralteten Strukturen versickert. Wir Steirerinnen und Steirer sind stolz auf unsere Spitzensportler, von Elisabeth Görgl bis Sebastian Prödl. Aber uns muss klar sein: solche Ausnahmetalente fallen nicht vom Himmel, sie brauchen auch entsprechende Rahmenbedingungen. Der Grundstein für ein gesundes, bewegtes Leben wird in den Schulen und Kindergärten gelegt. Bewegung und Sport müssen an den Schulen eine bedeutendere Rolle einnehmen. Deshalb muss die Landesregierung Transparenz in den Förderdschungel bringen, ein Fachlehrersystem für Kindergarten und Volksschule erarbeiten und die notwendigen Sportstätten ausbauen.

Die Grünen: Mehr Menschen zum Sport 

Bewegung und Sport sind wichtiger Teil unserer Gesellschaft, die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit sind unbestritten. Sportpolitik definiert sich für die Grünen nicht in erster Linie über die Erfolge im Spitzensport und Repräsentationsanlässe für Spitzenpolitiker, sondern über die Zugänge und Möglichkeiten für jede und jeden, Sport zu treiben. Ein wichtiges Motiv sollte daher sein, die Anzahl der Menschen zu erhöhen, die regelmäßig Sport betreiben. Konkrete Forderungen sind etwa: Frauen- und Mädchensport müssen noch stärker gefördert werden. Mehr Aufmerksamkeit (und Unterstützung) braucht auch der Behindertensport – nicht nur in Zeiten von Special Olympics. Bei den Budgetierungen braucht es eine genauere Trennung zwischen den Tourismus-Töpfen und den Sport-Töpfen, um dem Breitensport nicht (überlebens-)wichtige Mittel durch Unterstützung für Groß-Events zu entziehen. Wichtig ist auch die Glaubwürdigkeit: Wieso wurde die unter Beifall beschlossene „tägliche Turnstunde“ bis heute nicht umgesetzt?

KPÖ: Breitensport statt Großereignissen

In der Steiermark hat der Sport einen hohen Stellenwert. Die Prioritäten stimmen aber nicht immer. Viele Gemeinden gehen mit gutem Beispiel voran und bieten der Bevölkerung ein umfangreiches Sportangebot. Das ist möglich, weil es viele, meist ehrenamtliche Mitarbeiter gibt, die ihre Freizeit dem Breitensport widmen. Die Landespolitik setzt hingegen zu oft auf Großveranstaltungen, die unverhältnismäßig viel Geld kosten. Eine Olympia-Austragung hätte die Steiermark jahrzehntelang finanziell belastet. Sport wirkt auch sozial ausgleichend und ist gesund. Die KPÖ legt großen Wert auf den Schul- und Breitensport ohne finanzielle Hürden. Vor allem in Graz haben viele Vereine Probleme mit hohen Mieten und Gebühren. In den Innenstadtbezirken existieren nur noch zwei Fußballklubs. Freiflächen, auf denen Kinder kicken können, gibt es kaum noch. Statt Millionen in Großereignisse zu pumpen, bei denen Politiker in die Kamera lachen, sollte das Geld in den Breitensport investiert werden – in Vereine, die es der gesamten Bevölkerung möglich machen, Sport zu treiben.