Die Szene ist erschütternd: Trainer Yuto Hayami spricht mit Japans Topturnerin Sae Miyakawa, ehe er plötzlich ausholt und die 19-Jährige kräftig ohrfeigt. Die Szene sollte sich gleich mehrmals wiederholt haben - zudem zog der Trainer Miyakama an den Haaren. Es war zugleich der Auslöser eines Skandals, der im Sommer den japanischen Sport erschüttert hat.

Ins Rollen gebracht wurde dieser aber nicht etwa von der Turnerin, sondern von einem Whistleblower. Zwar gab der mittlerweile suspendierte Hayami die Vorwürfe zu, meinte aber, die Schläge hätten einzig der Motivation gedient.

Überraschenderweise wurde er von Miyakawa sogar in Schutz genommen, sagte, sie sei mit diesen Methoden einverstanden gewesen und forderte eine Reduktion der Sperre für ihren Trainer. Sie würde bei der WM in Doha (25. Oktober bis 3. November) nicht antreten ohne ihn.

Weiters erhob Miyakawa sogar Vorwürfe gegenüber Chieko Tsukahara, der Verantwortlichen der japanischen Frauen-Turnmannschaft. Die Ehefrau von Mitsuo Tsukahara, dem fünfmaligen Olympiasieger und aktuellen Vizepräsidenten des japanischen Turnverbands, soll Athletinnen unter Druck gesetzt haben, sich ihrer Trainingsgruppe anzuschließen. Ansonsten würde es keine Nominierung für Olympia 2020 in Tokio geben.

Die Tsukaharas haben sich dafür mittlerweie entschuldigt.