Es geht um die großen Klubs und es geht für die großen Klubs um sehr viel. Auch für Salzburg geht es noch um was. Denn wenn sich der FC Bayern am Mittwoch im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal die Oberhand behält, dann steht Österreichs Fußballmeister mit beiden Beinen in der von 32 Teams zu bestreitenden Club-WM im Sommer 2025 in den USA. Nur wenn die Londoner die Champions League gewinnen, würden sie anstelle der Salzburger einen der zwölf europäischen Plätze einnehmen. Doch das ist noch ferne Zukunft.

Die nahe Zukunft verheißt Hochspannung, in denen sich die Gastgeber der Retourpartien mit etwas besseren Argumenten aufgeladen haben. Die Grundlagen schufen die Bayern eben gegen Arsenal und Manchester City gegen Real Madrid mit in der Fremde erreichten Unentschieden. Das spektakuläre 3:3 in Madrid war für den Titelverteidiger aus England ebenso vielversprechend wie das 2:2 der Bayern im Emirates-Stadion. Dennoch sind die Voraussetzungen von unterschiedlicher Art. Die Münchner müssen sich vollständig abkoppeln von der Bundesliga, um den definitiven Verlust der deutschen Meisterschaft an Bayer Leverkusen nicht auf die internationale Ebene zu transferieren. ManCity hat hingegen noch die Chance auf das Triple und seit Sonntag auch in der Premier League die Nase vorn.

Für Harry Kane & Co. stellt die Champions League die letzte Titelchance dar, der Torjäger verfügt über einen reichhaltigen positiven Erfahrungsschatz, denn gegen Arsenal hat der 30-Jährige einst für Tottenham in 19 Duellen 14 Treffer erzielt, im Hinspiel traf er per Elfer zum 2:1. Der Engländer will die Saison für den deutschen Rekordmeister „am Leben erhalten“ und kann auch persönliche Motive ins Spiel bringen. Als junger Bub war der Topstürmer einst bei Arsenal als unter anderem „zu pummelig“ durchgefallen. „Vielleicht habe ich es nach wie vor in meinem Kopf, man will sich immer beweisen. Spiele gegen Arsenal sind immer etwas Spezielles für mich“, meinte Kane, der selbst noch immer auf seinen ersten Titel warten muss. Die fast versprochene Meisterschaft ist es nicht geworden, vielleicht wird es ja die Champions League.

Arsenal muss mit dem 0:2 gegen Aston Villa einen akuten Rückschlag verkraften, die „Gunners“ hatten in der zweiten Hälfte dieser Partie die Energie und schließlich auch die Tabellenführung verloren. Die Erfahrung, und darauf wies auch Kane in seiner Erklärung vor dem Match hin, spricht für die Bayern. Zudem war die Titelverteidigung in der nationalen Meisterschaft seit vielen Wochen ohnehin nur noch ein rein theoretisches Konstrukt.

ManCity-Star Kevin de Bruyne macht den Unterschied
ManCity-Star Kevin de Bruyne macht den Unterschied © IMAGO / Cody Froggatt/news Images

Obenauf liegt Manchester City in allen Einzugsgebieten. Das Team von Pep Guardiola geht mit einer beeindruckenden Bilanz ins Rückspiel gegen das von Carlo Ancelotti choreografierte Weiße Ballett. City hat 2024 noch kein Match verloren und Real konnte im Etihad Stadion noch nie gewinnen. Im vergangenen Jahr gab es ein 4:0 von Kevin de Bruyne & Co.. Der in der vergangenen Woche gesundheitlich angeschlagene und daher nicht zum Einsatz gekommene Belgier kann bei bester Fitness den Unterschied ausmachen. Dazu zeigten sich in den vergangenen Wochen auch seine Kollegen wie vor allem Phil Foden und Bernardo Silva in dauerhafter Topform. Das Torjäger-Potenzial eines Erling Haaland ist nur ein Faktor von vielen in dieser stets und unabhängig vom Gegner dominant auftretenden Mannschaft. Real muss auf die Konterstöße der Brasilianer Vinicius Junior und Rodrygo hoffen und darf sich in der Defensive keine Blößen mehr geben.