„Ein sehr schlechter Start. Wir haben einfach zu wenig für dieses Spiel getan. Die Pioneers haben viele Schüsse geblockt. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir das umgehen können. Und Goalie David Madlener hat eine hervorragende Partie gespielt“, gab KAC-Kapitän Thomas Hundertpfund unmittelbar nach der Sirene, die die 0:2-Auftaktniederlage im Play-off besiegelt hatte, im Telegramm-Stil zu Protokoll. Die Rotjacken dürften sich keinesfalls so einen Abend vorgestellt haben.

Eigentlich startete sie schon mit einem Rückstand in die Partie. Nach nur 17 Sekunden versenkte Nick Pastujov, nach Postma-Aussetzer, den Puck im langen Kreuzeck. Die Scheibe war lange unterwegs, Rotjacken-Keeper Sebastian Dahm zeigte keine Reaktion. Und diese Situation kam den Rotjacken, die eigentlich (auch im Unterbewusstsein) ihrer Favoritenrolle gerecht werden wollten, nicht unbedingt entgegen. Dieser selbstauferlegte Druck spiegelte sich in unnötigen Puckverlusten und fehlender Geschmeidigkeit in ihren Angriffsbemühungen wider. Kurz gesagt: Es fehlte der Spielrhythmus.

Und die Vorarlberger, die gar nicht viel in die Partie investieren mussten, wirkten vom erfolgreichen Pre-Play-off wie in einem Flow. Nach 50-sekündigem doppelter Unterzahl, das der KAC schadlos überstanden hatte, hofften die Klagenfurter Fans auf einen Rück. Doch die Hausherren hatten bei einem Bull-Stangenkracher sogar noch Glück (17.). Ein Zeichen setzten Witting mit einem Fight, sowie Finn Van Ee, der Oskar Maier auf die Feldkircher Spielerbank beförderte. Auffallend: Besonders zu Beginn hagelte es viele Strafen (insgesamt 28 Minuten).

Owre schockte Klagenfurt

Doch der KAC konnte ebensowenig Kapital daraus schlagen, wie die Gäste. Im Mittelabschnitt änderte sich das Bild nicht. Die Rotjacken waren nicht im Spiel. Und das bewies das 0:2 durch Steven Owre, der für konsternierte Gesichter sorgte. Und in der eigenen Zone blockte die taktisch hervorragend eingestellten Vorarlberger einiges vor Goalie David Madlener weg. Es blieb bei einem seltsamen, ungewohnt nervösen Auftritt des Grunddurchgangsiegers.

Dieses Bild änderte sich auch im Schlussabschnitt nicht. Die Vorarlberger verdichteten die neutrale Zone, der KAC konnte nie Geschwindigkeit aufnehmen und verhedderte sich ständig im engmaschigen Defensiv-Netz der Pioneers. Vor Madlener wurde penibelst aufgeräumt, kein Rebound zugelassen. Vielleicht fehlte es auch am nötigen Glück, in den richtigen Situation mit einem Treffer zu antworten. Und dazu schienen in diesem ersten Duell die Klagenfurter besonders anfällig für Play-off-typische Provokationen, lamentierten stattdessen über die Schiri-Pfiffe. Die Reife, die den KAC zu einer Siegermannschaft verwandelte, gilt es binnen 48 Stunden wiederzufinden.

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