Österreich hat die Nerven behalten und das erste Spiel der EM gegen Rumänien gewonnen. Die Auswahl von Trainer Aleš Pajovič stand in der Deckung stabil und setzte sich am Ende ab. Einen großen Anteil am Erfolg hat auch Keeper Constantin Möstl. Er hatte in seinem erst 18. Länderspiel eine richtig starke Abwehrquote von mehr als 40 Prozent. Auf die Länderspiele seines legendären Vaters fehlen dem Hard-Keeper aber noch ein paar Einsätze. 103 Mal stand Werner Möstl im Kasten des Teams. Mit seinem ersten EM-Einsatz hat sich der Sohn allerdings bereits ein wenig aus dem Schatten des Vaters gespielt.

Das Spiel begann nach Wunsch der Österreicher. Lukas Hutecek eröffnete mit dem ersten Tor das Spiel nach Maß und auf der gegenüberliegenden Seite hielt eben Möstl den ersten Ball auf ihn von Nicusor Andrei Negru. Die Rumänen verteidigten offensiv, immer wieder mit zwei vorgezogenen Spielern. Die Härte der rumänischen Verteidigung war zuvor bekannt, sie sollte sich auch in diesem Spiel zeigen. Spielerisch stellte sie die ÖHB-Auswahl vor keine besondere Herausforderung – schmerzvoll war die Gangart aber allemal. Eine frühe Strafe gegen Tobias Wagner (7.) nahm allerdings etwas den Schwung, die Rumänen gingen kurz in Führung. Mit dem 4:4 schrieb dann auch Kapitän Mykola Bilyk (10.) an. Der Gegner ließ sich im Angriff Zeit, lockte die 6:0-Deckung damit immer wieder heraus.

In der 14. Minute wurde es brutal und nach einem Videostudium wurde Rumäniens Negru ausgeschlossen. Er lief dem springenden Hutecek in das Bein und dieser stürzte. Den Siebenmeter verwarf Sebastian Frimmel und es gelang nicht, die Überlegenheit (2 Minuten) auszunutzen. Immer wieder kosteten Fehler bei einfachen Abschlüssen die Chance auf eine frühe, höhere Führung. Ionut Ciprian Iancu zeigte im Tor der Rumänen immer wieder gute Paraden und hielt seine Vorderleute im Spiel. In der 25. Minute zückten die Schiedsrichter zum zweiten Mal die Rote Karte. Liviu Emil Caba foulte abermals Hutecek hart. Mit seiner Hand erwischte er den Lemgo-Legionär am Hals. Mit Mühe gelang es, bis zur Pause ein 15:14 herauszuspielen.

Leistungsträger spielten lange

Aleš Pajovič vertraute auch in der zweiten Hälfte lange seiner Startformation, während die Rumänen öfter wechselten. Schon im letzten Test gegen Island ließ der ÖHB-Trainer die Leistungsträger sehr lange auf der Platte. Der Ansatz fruchtete nach dem Wechsel, die Führung wurde zaghaft ausgebaut. Wie wohl weiterhin vergebene Würfe mehr verhinderten. Doch auch bei den Rumänen schlichen sich Fehler ein, bestimmt auch den zwei Ausschlüssen geschuldet. Beide Keeper balancierten oberhalb der 40 Prozent Quote bei den Abwehren dahin. Möstl spielte eine starke Partie. Nach einer Parade des Hard-Keepers zauberte sogar Janko Božović. Mit 38 Jahren stellte er mit einem Flieger auf 20:16. Božović ist trotz des hohen Alters einer der wenigen Linkshänder für die Aufbau-Position.

Pajovič begann ab der 46. Minute mehr zu rotieren und so kam Jakob Nigg zu seinem ersten EM-Tor in einer vorentscheidenden Überzahl. Die Rumänen verloren Mitte der zweiten Hälfte etwas an Biss und das wurde gut genutzt.