Es gibt ja schon recht eigenartige Statistiken zur Formel 1. So hat beispielsweise seit 2017 jeder Polesetter des Ungarn-Grand-Prix den GP von Brasilien gewonnen. Dass nun Lewis Hamilton diese Serie am Sonntag in São Paulo fortsetzen sollte, war doch eher etwas unwahrscheinlich. Dass der Brite bei den Brasilianern ein Stein im Brett hat, würde daran nichts ändern.

Im Red-Bull-Lager sprach man zwar von kühleren Temperaturen als im Sprintrennen am Samstag, die Cleverness von Max Verstappen und seine heurige Performance waren aber auch am Sonntag Garant für einen Erfolg. Daran wird sich auch auf der Zielgeraden der Saison 2023 nichts ändern.

90.000 Fans waren am Sonntag ins Autodromo Carlos Pace gekommen. Und sie sahen schon in der Aufwärmrunde viel Action. Vor allem als Charles Leclerc seinen Ferrari nach einem Hydraulikdefekt in der Mauer parkte. So viel Pech verdient eigentlich niemand. Und beim Start krachte es auch gleich. Magnussen und Albon waren die nächsten Opfer – Safety-Car! Und Rote Flagge!

Verstappen hatte beim ersten Versuch schon den besten Start erwischt. Und er gab sich beim Restart auch keine Blöße. Und genau nach weiteren zwei Runden hatte der Niederländer seinen ersten Verfolger, McLaren-Pilot Lance Norris, auch schon aus dem DRS-Fenster gekickt. Mit der schnellsten Rennrunde rückte Norris Verstappen aber wieder näher.

Boxenstopps änderten nichts

Dem Reifenmanagement entsprechend musste Norris dann aber gleich wieder abreißen lassen, verlor Zehntel um Zehntel. Bei knapp drei Sekunden pendelte sich in Folge der Vorsprung von Verstappen ein. In der 29. Runde holte sich Verstappen zum ersten Mal neue Reifen, ebenso Verfolger Norris, beide wechselten auf die Mediums. An den Positionen änderte sich freilich nichts. Nur der Vorsprung von Verstappen wuchs bis auf sieben Sekunden an.

Und so stellte sich eigentlich nur die Frage, ob die Mediumreifen bis zum Schluss halten würden. Um kein Risiko einzugehen, tauschte Verstappen in der 57. Runde noch einmal die Reifen. Zwei Runden später rollte auch Norris zum zweiten Mal an die Box.

Die Höhepunkte des Rennens waren im Grunde nur am Anfang zu finden. Nach dem Startcrash und dem Restart passierte eigentlich nicht mehr viel außer dem durchaus starken Rennen von Sergio Perez, vor allem im finalen Match gegen Fernando Alonso um Platz drei. Das er aber verlor. Verstappen fuhr einmal mehr zu einem überragenden Sieg – seinem 52. Damit fehlt ihm nur noch ein Sieg zur Marke von Sebastian Vettel (53). Das könnte gut und gerne in Las Vegas (18. November) folgen.