Kärnten hat besonders viele Kassen-Ärzte. Andere Bundes-Länder in Österreich haben viele freie Kassen-Stellen. Wenn Ärzte einen Kassen-Vertrag haben, müssen die Patienten nichts für eine Behandlung bezahlen. Ärzte mit Kassen-Vertrag sind Ärzte, die einen Vertrag mit einer Kranken-Kasse haben. Die größte Kranken-Kasse in Österreich ist die Österreichische Gesundheits-Kasse. In Kärnten gibt es aktuell nur 2 freie Kassen-Stellen für Ärzte. In Mühldorf gibt es eine freie Stelle für einen Haus-Arzt. In Eberndorf gibt es eine freie Stelle für einen Augen-Arzt. Insgesamt gibt es in Kärnten 480 Kassen-Stellen für Ärzte. Es kann sein, dass viele Ärzte bald in Pension gehen. Dann könnte es zu wenig Ärzte in Kärnten geben. Das sagt Markus Opriessnig. Opriessnig ist von der Ärzte-Kammer in Kärnten. Die Ärzte-Kammer vertritt die Ärzte in Österreich. Die Ärzte-Kammer schaut darauf, dass die Rechte und Pflichten der Ärzte eingehalten werden.

Die Pension

Männer können in Österreich mit 65 Jahren in Pension gehen. Frauen können in Österreich mit 60 Jahren in Pension gehen. Heuer erreichen fast 60 von 260 Haus-Ärzten das Pensions-Alter. Noch schlechter sieht es bei den Fach-Ärzten aus. Von fast 220 Kassen-Ärzten erreichen über 60 Ärzte das Pensions-Alter.

So viele Fach-Ärzte können heuer in Pension gehen:

  • Innere Medizin: 9
  • Frauen-Ärzte: 7
  • Kinder-Ärzte: 6
  • Orthopäden: 5
  • HNO-Ärzte: 4
  • Urologen: 3

Ärzte dürfen bis 73 arbeiten

Die Ärzte dürfen in ihrer Arzt-Praxis auch länger arbeiten. Es gibt Regeln dafür, wie lange Ärzte arbeiten dürfen. Wenn die Ärzte aber seit 2010 einen Kassen-Vertrag haben, dürfen sie bis 70 Jahre arbeiten. Der Vertrag endet dann automatisch. Das sagt Klaus Mitterdorfer. Mitterdorfer ist von der Ärzte-Kammer. Ärzte, die ihren Kassen-Vertrag schon vor 2010 hatten, können höchstens bis 73 arbeiten. Die männlichen Ärzte gehen meistens mit ungefähr 65 Jahren in Pension. Die weiblichen Ärztinnen gehen meistens zwischen 60 und 65 Jahren in Pension. Wie viele Ärzte in Pension sind, weiß man noch nicht. In den nächsten 3 bis 7 Jahren wird die Hälfte der Ärzte in Pension gehen. Das sagt Mitterdorfer.

Rechtzeitig kündigen

Die Kassen-Ärzte können ihren Vertrag immer am Ende eines Quartals kündigen. Ein Quartal ist ein Viertel-Jahr. Ein Quartal besteht aus 3 Monaten. Quartals-Ende ist Ende März, Ende Juni, Ende September und Ende Dezember. Besser ist es aber, wenn die Ärzte schon mindestens ein halbes Jahr vorher Bescheid sagen. So kann rechtzeitig ein Nachfolger gefunden werden. Das sagt Mitterdorfer.

Von wo sind die Nachfolger?

Viele Ärzte lassen sich auf eine Liste für Kassen-Ärzte eintragen. Wenn eine Stelle frei wird, haben die meisten Ärzte aber schon eine Arbeit gefunden. Wenn sie die Kassen-Stelle annehmen wollen, müssen sie bei ihrer Arbeits-Stelle kündigen. Nach der Kündigung müssen sie noch eine Weile arbeiten, und können nicht gleich mit der neuen Stelle anfangen. Als Nachfolger kommen nun vor allem Wahl-Ärzte in Frage. Ein Wahl-Arzt ist ein Arzt, der keinen Vertrag mit einer Kranken-Kasse hat. Bei einem Wahl-Arzt muss man die Rechnung selber bezahlen. Man kann die Rechnung aber bei der Kranken-Kasse wieder einreichen. Die Wahl-Ärzte werden einen Vertrag mit einer Kranken-Kasse nur unterschreiben, wenn der Vertrag gut für sie ist. Das sagt Opriessnig. Die Ärzte kommen auch aus Kranken-Häusern. Das ist aber schlecht für die Kranken-Häuser. Die Kranken-Häuser haben aber jetzt schon viel zu wenig Ärzte. Wenn noch Ärzte eine Arzt-Praxis übernehmen, gibt es noch weniger Ärzte in den Kranken-Häusern. Nur in den Kranken-Häusern der Kabeg fehlen 40 Ärzte. Die Kabeg ist die Abkürzung für Kärntner Landeskrankenanstalten Betriebs Gesellschaft. Die Kabeg betreibt die Landeskrankenanstalten Betriebs Gesellschaft.

Lösungen finden

Gerhard Köfer vom Team Kärnten fordert Lösungen. Der Job muss für junge Ärzte aus dem In- und Ausland interessanter werden. Köfer sagt, dass sich auch am Medizin-Studium etwas ändern muss. Es muss mehr Studien-Plätze geben. Dann können mehr Arzt werden.