Frage: 2 Kinder wurden von einem Baum beim Bade-See in St. Andrä getötet. Das zeigt, dass Bäume sehr gefährlich sind. Robert Rogatsch ist ein Arborist. Ein Arborist ist ein Experte, der sich mit Bäumen sehr gut auskennt. Wie sehen Sie das, Herr Rogatsch?

Antwort: Das Wetter ändert sich immer wieder. Stürme werden immer öfter und stärker. Gesunde Bäume werden auch zerstört, weil der Wind sehr stark ist. Früher hat es das nicht so oft gegeben.

Frage: Woran denken Sie, wenn Sie von so einem Ereignis hören?

Antwort: Ich denke an die Eltern, die dann ihre Kinder verloren haben. Dann denke ich daran, ob der Baum gepflegt und kontrolliert wurde. Und zuletzt, wer für die Bäume zuständig ist.

Frage: Es gibt immer öfter stärkere Gewitter. Dabei werden auch gesunde Bäume umgerissen. Wie kann man sich davor schützen. Was kann man dagegen machen?

Antwort: Dort, wo viel Verkehr ist, müssen die Bäume sicher sein. Zum Beispiel bei Straßen, Kinder-Gärten, oder bei Schwimm-Bädern. Das bedeutet, dass auf die Bäume geschaut werden muss. Man kann sich nie sicher sein, wie standhaft die Bäume sind. Normalerweise halten Bäume viel Wind aus. Weil es in den Städten durch die Häuser eng ist, verstärkt sich der Wind. Deshalb kann es in den Städten stärkere Winde geben. Die führen dann zu großen Schäden.

Frage: Was kann man tun?

Antwort: Man muss sich den Baum gut ansehen: Die Farbe der Blätter, die Äste, und ob der Baum eine Pilz-Erkrankung hat. Wenn ein Specht regelmäßig an einem Baum ist, ist das ein schlechtes Zeichen. Dann kann es sein, dass der Baum krank ist. ­Oft werden Baum-Wurzeln beschädigt, wenn in der Erde gegraben wird. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man sich an einem Baum-Experten wenden. Oft beschneiden Menschen die Bäume, die keine Ausbildung haben. Dadurch werden die Bäume krank und fallen leichter um.

Frage: Wann muss man einen Baum-Experte holen, der dann die Bäume vor einem Kinder-Garten anschaut?

Antwort: Man weiß nicht, ob der Baum Schäden verursachen kann. Nicht jeder kranke Baum der beschädigt ist, muss umgeschnitten werden. Man kann den Baum mit einem starken Seil sichern. Für die Maßnahmen wird ein Zeit-Plan festgelegt. Wann was beim Baum gemacht wird und wann Kontrollen sind. Wenn in diesem Zeit-Raum etwas passiert, haftet der Kontrolleur dafür. Man sollte genau sein und ein großes Wissen dafür haben. Deshalb gibt es eine eigene Ausbildung als Arborist. Der muss jedes Jahr Schulungen machen. Sonst verliert er seine Zulassung.

Frage: Welche Bäume soll man pflanzen und welche nicht?

Antwort: Man muss darauf achten, welche Bäume man wo pflanzt. Auch eine Fichte mit ihren flachen Wurzeln kann einem Sturm standhalten, wenn sie am richtigen Stand-Ort steht. Die Arboristen wissen am besten Bescheid. Wenn man einen Baum pflanzt, sollte man ein großes Loch graben. Dann können sich die Wurzeln besser ausbreiten.

Frage: Was kann man tun, wenn ein Sturm kommt?

Antwort: Man soll sich nicht unter einem Baum stellen. Und man sollte das Auto nicht in der Nähe von Bäumen abstellen.

Frage: Lassen die Gemeinden oder die Städte die Bäume prüfen oder nicht?

Antwort: Das ist unterschiedlich. Jede Gemeinde macht das anders. Manche kontrollieren oft und nach jedem größeren Sturm. Andere Gemeinden kontrollieren seit Jahren nicht. Jetzt, nach dem Unfall, kontrollieren sie wieder öfter. Das heißt aber nicht, dass man gleich alle Bäume bei den Strand-Bädern fällen muss. Bei Problemen soll man einen Fach-Mann holen.

Frage: Was verwundert Sie?

Antwort: Viele Menschen schneiden die Bäume stark zurück. Das ist schlecht für die Bäume. Der Baum bekommt dann neue Äste, die sehr dünn sind und leicht abbrechen. Deshalb soll nur ein Arborist die Bäume zurückschneiden.

Die Person

Robert Rogatsch ist aus Pichlern in der Gemeinde Himmelberg. Er arbeitet als Arborist für die Firma Maschinenring in Kärnten. Seine Ausbildung hat er in der Gartenbau-Schule in Schönbrunn gemacht. Er muss regelmäßig Schulungen machen.