Ab Herbst 2022 bekommen Menschen in einer Pflege-Ausbildung monatlich 450 Euro. Dazu kommt eine Neuerung ab dem 1. Dezember 2022: Die Selbst-Behalte für die mobile Pflege werden kleiner. Die Menschen, die zu Hause gepflegt werden, zahlen dann ein Drittel weniger an Selbst-Behalt. Der Selbst-Behalt ist der Teil, den man selbst für eine Leistung dazuzahlen muss. Ein Beispiel: wenn man einen Betrag von 100 Euro hat, muss man für ein Drittel rund 33 Euro Selbst-Behalt zahlen. Das sagt Beate Prettner von der SPÖ. Prettner ist die Gesundheits-Referentin von Kärnten. Ein Referent ist für einen bestimmten Fach-Bereich zuständig. Unter mobiler Pflege versteht man die Pflege oder Unterstützung von Menschen zu Hause.

Maßnahme gegen die Teuerungs-Welle

Viele Menschen, die zu Hause Pflege brauchen, haben wenig Geld. Deshalb wird der Selbst-Behalt gesenkt. Das ist so, weil das Leben immer teurer wird. Besonders jetzt haben wir eine Teuerungs-Welle. Das sagt Prettner. Die meisten Menschen wollen zu Hause betreut und gepflegt werden. Prettner hat die Neuerungen gemeinsam mit Markus Malle, Silvia Häusl-Benz und Waltraud Rohrer präsentiert. Malle ist der Klub-Chef der ÖVP. Häusl-Benz ist eine Landtags-Abgeordnete und Sozial-Sprecherin der ÖVP. Rohrer ist auch Landtags-Abgeordnete und Vor-Sitzende des Sozial-Ausschusses im Land-Tag. Im Landtag werden die Gesetze für das Bundes-Land Kärnten beschlossen. Für den sozialen Bereich ist der Sozial-Ausschuss zuständig.

Die Ersparnisse

Menschen die 12,5 Stunden Betreuung im Monat brauchen, zahlen statt 228 Euro dann 152 Euro. Ab dem 1. Dezember 2022 zahlen Menschen mit einem erhöhten Pflege-Bedarf nur noch 398 Euro statt 597 Euro. Wenn jemand 1 Stunde Pflege oder Betreuung am Tag braucht, spricht man von einem erhöhten Pflege-Bedarf. Menschen mit sehr hohem Pflege-Bedarf zahlen statt 1073 Euro nur noch 715 Euro. Unter sehr hohem Pflege-Bedarf versteht man 60 Stunden Pflege und Betreuung im Monat. In Kärnten gibt es insgesamt 14 Organisationen mit dem Angebot von mobiler Pflege. Zusammen leisten sie mehr als 1 Million Stunden im Jahr. Letztes Jahr wurden die Stunden schon erhöht. Damit es längere Betreuungs-Zeiten geben kann. Das kostet dem Land 41 Millionen Euro. Das sagt Günther Wurzer. Wurzer ist der Leiter der Sozial-Abteilung und der Pflege-Abteilung von Kärnten.

Das Land Kärnten und die Gemeinden zahlen dazu

Die Mehr-Kosten teilen sich das Land Kärnten und die Gemeinden. Weil die Selbst-Behalte kleiner werden, wird es auch mehr Menschen geben, die sich zu Hause pflegen lassen möchten. Die Pflege-Organisationen haben dafür aber zu wenig Mit-Arbeiter. Das Land Kärnten hofft, das sich mehr Menschen für den Pflege-Beruf interessieren.

Gehalt für Ausbildung

Die SPÖ und ÖVP haben sich auf Verbesserungen für die Ausbildung im Pflege-Beruf geeinigt: Die Ausbildung zur Pflege-Fachassistenz dauert 2 Jahre. Die Schüler bekommen gleich eine Arbeits-Stelle und verdienen 680 Euro im Monat. Die Schüler sind während der Ausbildung sozialversichert. Das bedeutet, dass sie bei Krankheit zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen können. Sie sind während der Ausbildung auch pensionsversichert. Das bedeutet, dass die Zeit der Ausbildung auf ihre Pension angerechnet wird. Und sie haben Anspruch auf 5,5 Wochen Urlaub.

Verpflichtung in Kärnten zu arbeiten

Prettner sagt, dass die Schüler aber in Kärnten bleiben müssen, wenn sie mit der Ausbildung fertig sind. Denn im Pflege-Beruf werden dringend Mit-Arbeiter in Kärnten gebraucht.

Die Menschen wollen zu Hause alt werden

Die Neuerungen der SPÖ und ÖVP wurden vor den Schul-Einschreibungen präsentiert. Damit sich viele Menschen für den Pflege-Beruf entscheiden. Die Leute müssen jetzt ausgebildet werden, damit es in Zukunft genug Pfleger gibt. Das sagt Malle. Er sagt auch, dass sehr viele Menschen zu Hause alt werden wollen.

Neuerungen vor den Landtags-Wahlen

Die FPÖ und das Team Kärnten sind mit den Neuerungen der SPÖ und ÖVP zufrieden. Sie sagen aber, dass diese Neuerungen kurz vor der Landtags-Wahl im Jahr 2023 beschlossen werden. Bei den Landtags-Wahlen wird die Regierung eines Bundes-Landes gewählt. Die FPÖ und das Team Kärnten sagen, dass sie die kleineren Selbst-Behalte schon lange gefordert haben. Die Grünen meinen, dass es keine Neuerungen im Behinderten-Bereich gibt. Unter Behinderten-Bereich versteht man die Begleitung von Menschen mit Behinderung.

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