Heute ist der Gedenktag für Drogen-Opfer. Sie sind gestorben, weil sie Drogen genommen haben. An einem Gedenktag erinnert man sich an die Menschen, die gestorben sind. Aber man zeigt auch die Probleme auf, die durch Drogen entstehen.

So informiert die Caritas heute ab 12 Uhr am Grazer Hauptplatz über die aktuelle Drogen-Situation. 

Jeder Drogen-Toter ist einer zu viel 

Die Zahl der Drogen-Toten sei „in den letzten Jahren stabil“, sagt Harald Ploder von der Caritas-Streetwork. „Dennoch ist jeder Todesfall einer zu viel.“

Alkohol und Cannabis, man sagt auch Marihuana dazu, werden am häufigsten genommen. Alkohol ist eine Droge, die erlaubt ist. Cannabis hingegen ist nicht erlaubt. Es ist eine illegale Droge. Dennoch wird Cannabis 18.000 Mal pro Tag in Graz geraucht. 

Kokain wird beliebter

In der Steiermark nehmen Menschen aber auch sogenannte Meth-Amphetamine wie Crystal Meth und Ecstasy. „Außerdem merken wir wieder ein verstärktes Aufkommen von Kokain“, sagt Ploder.

Untersuchungen des Abwassers zeigen, dass täglich 0,5 Gramm Kokain genommen werden. Das entspricht allein in Graz offiziell 1500 Kokain-Dosen am Tag.

Schlechte Qualität

Allerdings ist die Qualität oft schlecht. Man hat festgestellt, dass die Droge momentan mit dem Schmerzmittel Paracetamol oder Entwurmungsmittel für Tiere gemischt wird.

Es gibt viele Gründe, warum jemand Drogen nimmt. „Schwierige familiäre Verhältnisse in der Kindheit, plötzliche Arbeitslosigkeit, einschneidende Erlebnisse und psychische Erkrankungen“ können Menschen zu Drogen bringen, erklärt Ploder.

Angehörige machen sich oft Vorwürfe 

Manche Menschen sterben, weil sie zu viele oder zu lange Drogen genommen haben. Wenn ein Kind stirbt, machen sich Eltern oft Vorwürfe. Sie glauben oft, „zu wenig für das Kind gemacht zu haben, versagt zu haben und in irgendeiner Form am Tod des Kindes Schuld zu sein“, sagt Martin Riesenhuber von der Drogenberatung Steiermark. Bei der Drogenberatung Steiermark können sich Eltern beraten und helfen lassen.

Schlimme Folgen

Schwierig macht die Lage auch, dass Drogen immer leichter über das Internet zu bekommen sind. Die Folgen sind schlimm. Im Jahr 2017 starben 15 Steirer durch Drogen-Konsum. Viele andere haben dadurch ihre Arbeit oder Wohnung verloren. Oft ziehen sich auch ihre Freunde und Familie zurück, was die Menschen sehr einsam macht.