„Es schaut schlecht aus, wenn wir nicht vor Muttertag wieder aufsperren dürfen. Das ganze Frühjahrsgeschäft fällt heuer weg, so etwas wie jetzt habe ich noch nie erlebt“, meint Edith Schiffer von „Schiffer's Blumenstube“.

Heidi Kochauf aus Lieboch hatte eine Neueröffnung von „Garten Kochauf“ Ende März geplant. Diese muss nun verschoben werden. Blumenhändler sind wegen der Corona-Maßnahmen geschlossen. Nur Bauern, „die 100 Prozent selbst produzieren und nicht zukaufen, dürfen weiter Kundenservice anbieten", erklärt Johann Obendrauf. Er ist der zuständige Interessens-Vertreter bei der Wirtschaftskammer und leitet selbst die Grazer „Floristik Obendrauf“.

Schiffer versteht die notwendigen Maßnahmen zwar, trauert aber den Blumen nach, die sie bereits wegschmeißen musste: „Die Blumen hören ja nicht einfach auf zu wachsen wegen Corona.“ Der Verkauf sei stark zurückgegangen, da keine großen Feste gefeiert werden und auch Beerdigungen nur im kleinen Rahmen stattfinden dürfen. „Gestecke und Kränze sind derzeit nicht so gefragt“, meint sie.

Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten

Trotz der schlechten Umstände sind die Blumenhändler sehr einfallsreich. Kochauf hat in Lieboch schon vor ein einigen Wochen ihren Blumenautomaten eröffnet. „Es ist, als ob wir die Krise gerochen hätten“, meint die Blumenhändlerin. Man kann den Blumenautomaten rund um die Uhr nutzen. 24 verschiedene Produkte werden angeboten. Einfach das Geld in den Automaten werfen und das gewünschte Produkt rausdrücken. Es wird noch an einer Möglichkeit gearbeitet ohne Bargeld zu zahlen.

Bei „Schiffers Blumenstube“ in Eggersdorf und St. Margarethen gibt es dagegen einen Selbstbedienungsbereich, der sich nun als sehr nützlich herausstellt.

Die Einschränkungen im gewohnten Geschäft bemerkt man natürlich, meint Johann Obendrauf. Deswegen setzt man auf Bestellungen über das Internet. „Wenn Konsumenten uns auf diesem Weg unterstützen, hilft uns das, diese Krise zu überstehen“, sagt Obendrauf.
Er bittet alle, beim Blumenhändler ums Eck zu kaufen. Viele Händler liefern Blumen aus, man kann einfach per Telefon oder Internet bestellen.

Die Wirtschaftskammer hat auf Facebook die Plattform „bloomtogether 2020“ gegründet. Dort findet man einen Überblick über heimische Blumenunternehmen. Wer also zu Ostern oder zum Muttertag Blumen verschicken will, ist hier genau an der richtigen Adresse.