"Wir sind leider gerade nicht sehr positiv gestimmt", sagte der oststeirische Obstbauer Josef Singer Montagfrüh. Er spricht damit auch für alle seine Kollegen. Hunderte Obstbauern haben in der Nacht von Sonntag auf Montag das Thermometer beobachtet. Die Temperaturen rasselten hinunter. Tagelang hatten sie sich mit verschiedensten Maßnahmen auf den Kampf gegen den Frost vorbereitet. Der Frost könnte an den viel zu früh blühenden Obstbäumen großen Schaden anrichten. In diesem Stadium sind die Bäume besonders empfindlich.

Starker Wind befürchtet

Das Problem: Der Wind ist zu stark. Da kann man keine Maßnahmen treffen. Obstbauer Singer wollte bei seinen Obstbäumen mit Hunderten Mini-Öfen gegen den Frost heizen. "Doch wenn der Wind zu stark weht, ist das wirkungslos."

Ähnlich war es bei Singers Erdbeerfeldern. Hier hat er eine Frost-Beregnungsanlage. Sie soll einen schützenden Eismantel um die Blüte schaffen und so vor Erfrierung schützen. Doch hätte das nichts geholfen. Im Gegenteil: Durch den Wind hätte mehr Schaden verursacht werden können.

Großer Schaden 

Nun wird der Bauer seine Obstbäume und Felder begutachten, um zu sehen, welche Schäden der Frost an den Blüten angerichtet hat. Seine Kollegen machen das auch. Schäden sind zu befürchten.

An windgeschützten Flächen haben einige Bauern Montagfrüh doch den Kampf gegen den Frost aufgenommen. Der Kaindorfer Bio-Apfelbauer Fritz Prem hat in der Nacht mehrmals die Außentemperaturen überprüft. Er hat auch eine Frost-Beregnungsanlage, allerdings „ist heuer das Wasser knapp und reicht nur für drei Beregnungs-Einsätze“. Er muss also gut überlegen, was er tut und wann.

Denn: Es wird noch nicht die letzte Frostnacht gewesen sein. Es bleibt zu hoffen, dass der Wind weniger wird und alle Bauern gegen den Frost ankämpfen können.