Thomas und Iris Unger betreiben in Mitterdorf an der Raab eine Form der alternativen Landwirtschaft, die auf einem Zusammenschluss zwischen  Erzeugern und Verbrauchern. Der Sinn dahinter ist es, dass nur so viel angebaut wird, wie auch gebraucht wird. „Solidarische Landwirtschaft“
nennt sich das System. Kunden der Landwirte – oder Partner, wie man in diesem Fall sagen würde, – müssen am Beginn der Saison angeben, wie viele Ernteabteile sie benötigen. Ein Ernteteile reicht ungefähr für zwei bis vier Personen. Sobald die Erntesaison begonnen hat, kann man sich seinen
Anteil abholen.

Die Beteiligung geht grundsätzlich immer über ein Jahr
(von April bis März des Folgejahres). Der monatliche Beitrag
für einen Anteil beträgt ca. 120 Euro (Richtwert) bzw. für einen
halben Anteil 60 Euro. Angebaut werden mehr als 50 Gemüsearten
und Erdäpfeln. Momentan werden auf diese Weise knapp 80 Haushalte das ganze Jahr über mit saisonalem, frisch geerntetem Biogemüse versorgt. Darunter sind auch verschiedenen Bio-Kräuter.

Das Risiko tragen Landwirt und Verbraucher gemeinsam, etwa bei einem Ernteausfall. „Es kann vorkommen, das es von einer Gemüseart nicht so viel gibt wie geplant. In einem solchen Fall wird das dann mit einer anderen Gemüseart ausgeglichen werden. Sollte ein Gemüse wirklich ausgehen, besprechen wir das mit den Kunden“, sagt Thomas Unger. Der Kunde zahle
also nicht für das Produkt, sondern die Produktionskosten.

Im Winter wird das Gemüse in ihren großen Lager untergebracht, denn Ziel der Ungers ist es, dass sie das ganze Jahr über einen relativ gleichmäßigen Verkauf betreiben können.