Einmal findet man den Schlüssel nicht, ein anderes Mal kann man einen Satz nicht zu Ende bringen. Dann wieder ist man nicht mehr in der Lage, einen Zeitungsartikel zu lesen. Die ersten Anzeichen von Demenz wirken harmlos. Mit zunehmendem Krankheitsverlauf aber gehen immer mehr Alltagsfähigkeiten verloren. Körperpflege, Nahrungsaufnahme und Fortbewegung ist ohne fremde Hilfe nicht mehr möglich. Der Erkrankte wird zum Pflegefall. Die Krankheit beginnt bereits lange vor der Diagnose – Experten schätzen die asymptomatische Phase (der Zeitraum, in dem sich noch keine merkbaren Symptome der Erkrankung zeigen) auf rund 30 Jahre.

Von Demenz spricht man, wenn kognitive Störungen den Alltag belasten – und das für einen längeren Zeitraum. Es lassen sich drei Stadien unterscheiden. Während Betroffene im frühen Stadium unter dem Nachlassen der Merkfähigkeit, Konzentrationsschwächen und Orientierungsproblemen leiden, ist das Sprachverständnis im mittleren Stadium bereits deutlich eingeschränkt. Die Patienten finden nicht mehr die richtigen Worte und haben Mühe, den roten Faden nicht zu verlieren. An Autofahren ist nicht mehr zu denken und auch die räumliche Orientierung fällt immer schwerer.
Während anfangs nur das Kurzzeitgedächtnis zu leiden scheint, schwindet nun auch das Langzeitgedächtnis. Episoden aus den letzten Jahrzehnten verschwinden im Nebel des Vergessens. Gegen Ende der dritten Phase ist bei vielen Betroffenen neben abrupten Stimmungswechseln eine motorische Unruhe zu erkennen. Das Zeitgefühl geht verloren. Im Spätstadium leiden die Patienten unter verstärkter Muskelspannung und steifen Gelenken. Der Betroffene wird zum bettlägerigen Pflegefall.

Der Alltag mit einem Demenzkranken wirkt sich vor allem auf die betreuenden Angehörigen belastend aus. Vieles, was früher zum Alltag gehörte, ist nicht mehr möglich. Angehörigen hilft es hier, sich mit Pflegenden auszutauschen. Man ist in einer ähnlichen Situation, findet Verständnis und kann sich gegenseitig Tipps geben.