Stahl kann nahezu zu 100 Prozent, beliebig oft und ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden. Nicht zuletzt deshalb ist Stahl der einzige Baustoff, für den es seit Jahrzehnten ein funktionierendes Kreislaufsystem gibt. Etwa die Hälfte des weltweit hergestellten Stahls wird für die Errichtung von Gebäuden und von Infrastruktur verwendet. Auf zahllosen Baustellen rund um die Welt sammeln spezialisierte Unternehmen den anfallenden Stahlschrott ein und führen ihn wieder der Kreislaufwirtschaft zu. Am Weltmarkt kann man für Abbruchstahl aktuell rund 400 Euro pro Tonne lukrieren. In Graz befindet das einzige Betonstahlwerk Österreichs. Dessen Betonstahl wird ausschließlich aus Schrott hergestellt.

Doch in der Stahlerzeugung denkt man schon weiter: In Europa stehen die ersten Projekte in den Startlöchern, die eine CO2-neutrale Stahlerzeugung zum Ziel haben. Diese soll durch die Einführung neuer Technologien und die Ausschöpfung bestehender Potenziale erreicht werden. Vor allem bei der ­Primärstahlerzeugung sollen in den nächsten Jahren wichtige Schritte gesetzt werden. So arbeitet und entwickelt man intensiv an Prozessen, bei denen die Eisenerze mit Wasserstoff statt mit Kohlenstoff reduziert und anschließend zu Stahl weiterverarbeitet werden.

Ein weiterer Baustein zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei der Stahlerzeugung ist die (schrottbasierte) Elektrostahlproduktion. Dabei wird mit Hilfe eines Elektrolichtbogenofens Schrott treibhausgasarm wieder zu frischem Roh- bzw. Bau­stahl aufbereitet. Für dieses Verfahren müssen aber auch die erneuerbaren Energien im Strommix weiter ausgebaut werden.

Fazit: Man kann mit gutem Gewissen sagen, die Zukunft von Stahl ist „grün“ und innovativ.