Die Theorie ist auf den ersten Blick einfach: Jeder weiß, dass ausgewogene Ernährung wesentlich zur Gesundheit beiträgt und das persönliche Wohlbefinden erhält – und dennoch ist gerade das Essen ein sehr intimer Bereich, der sich am persönlichen sozialen Umfeld orientiert und eine Art Lebensstil ausdrückt, der immer eine Geschichte hat. Wer sich – zum Beispiel aufgrund von Übergewicht – dazu entschlossen hat, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, dem sei ein Berater mit Gewerbeschein empfohlen. Was die (zukünftigen) Klienten erwartet? Kompetente Beratung geht sehr behutsam und individuell vor.

Darüber reden: Oft hilft es schon in einem ersten Schritt, über seine Probleme reden zu können, Beschwerden zu beschreiben – nicht als Placebo-Effekt. Hier wird der "Heilungsprozess" von der Psyche aus gestartet. Es gilt: Die richtige Einschätzung ist das Um und Auf, auch in der Ernährungsberatung. Wichtig ist es, den eventuellen bisherigen "Leidensweg" zu kennen: Welche Maßnahmen wurden schon gesetzt, was hat wie wann gewirkt? Die in vielen Fällen passende Empfehlung lautet: Vollkornbrot statt Semmel, maximal zwei Mal wöchentlich Fleisch (je 15 Dekagramm) – denn vor allem beim Fleischkonsum liegt der Fokus auf Menge und Qualität. Wichtig ist es bei professioneller Ernährungsberatung stets, ganz viele Optionen für die Klienten offen zu lassen, nichts von außen aufzuzwingen. Bei Verhaltensänderungen in Sachen Ernährung sollte man sich immer einen Plan B überlegen – "eh schon wurscht" gibt es nicht. Egal, worum es geht – etwa auch in Sachen Bewegung. Dies hängt aus Sicht von Ernährungsberatern auch mit dem Selbstbewusstsein zusammen.

Sechs Monate durchhalten: Die gute Nachricht: Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Denn wer zum Beispiel eine neue, gesündere Ernährungsweise rund sechs Monate lang durchhält, dem ist sie meist in das eigene Verhalten übergegangen.