Auf die Schnelle ein Gewerbe anmelden und anschließend in der Lebens- und Sozialberatung arbeiten – so einfach ist das in Österreich nicht. Aber auch mit gutem Grund. Wer als psychosozialer, sportwissenschaftlicher oder Ernährungsberater arbeiten möchte, muss eine fundierte Ausbildung absolvieren, um später den Klienten auch professionell helfen zu können.

Genau geregelt

Seit 1994 regelt eine Verordnung die Zugangsvoraussetzungen für das Gewerbe der Lebens- und Sozialberatung. So darf sich zum Beispiel nur sportwissenschaftlicher Berater nennen, wer einen Abschluss in Sportwissenschaften oder eine komplette Trainerausbildung an einer Sportakademie des Bundes in der Tasche hat.

Bei den ernährungswissenschaftlichen Beratern ist es ähnlich wie bei den Sportwissenschaftern – auch hier benötigt man für den Gewerbeschein ein absolviertes ernährungswissenschaftliches Studium oder eine vollständige Diätologen-Ausbildung. Etwas anders als in den genannten Bereichen verhält es sich bei den psychosozialen Beratern.

750 Stunden Praktikum

Dafür bedarf es einer fünfsemestrigen Ausbildung in einer von der Wirtschaftskammer zertifizierten Akademie, anschließend kommen noch 750 Stunden in Form eines Praktikums hinzu. Wer aber schon über ein gewisses Vorwissen verfügt – etwa ein human- oder sozialwissenschaftliches Studium absolviert hat – muss nicht die gesamte Ausbildung durchlaufen, sondern nur gewisse Inhalte nachholen, die eben im Studium gefehlt haben. Zum Beispiel Krisenintervention oder betriebswirtschaftliche Grundlagen. Die 750 Stunden Praktikum sind aber auch für Universitätsabsolventen verpflichtend. Das Praktikum muss man sich selbst suchen, und auch dessen Inhalt ist ganz genau festgelegt.

Erst wenn diese Ausbildung abgeschlossen ist, kann man ein Gewerbe in den Gewerbereferaten der Bezirkshauptmannschaften oder in den Magistraten der Landeshauptstädte anmelden. Die Kosten für die Ausbildung liegen zwischen 8000 und 10.000 Euro.