Dieses Jubiläum wird in Österreich heuer wohl kaum gefeiert werden: 20 Jahre Weinskandal. Nur die steirischen Weinbauern, die ihre edlen Tröpfchen immer ehrlich ausgebaut haben, werden sich vielleicht daran erinnern, dass es seit damals mit dem Ansehen und Ruf sowie dem Verkaufserfolg ihrer Produkte steil bergauf gegangen ist. "In den 60er- und 70er-Jahren war die Lage für die steirischen Weinbauern mehr als frustrierend", erzählt der Leiter der Weinbauabteilung der Landwirtschaftskammer Werner Luttenberger. "Sie hatten mit viel zu kleinen Anbauflächen zu kämpfen und zudem hatte der steirische Wein damals einfach keine Identität – nicht einmal die Weinbauern selbst haben an den Markterfolg geglaubt."


Die Wende kam Mitte der 70er-Jahre, als einige Pioniere mit dem Slogan "fruchtig, duftig, trocken",dem Steirerwein ein Image gaben. Nach 1985,als man sich allgemein auf die Qualitäten der Kleinbetriebe rückbesonnen hatte, ging es endgültig steil bergauf. Bis heute. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser Erfolgsgeschichte haben die steirischen Buschenschänken geleistet, mit ihrer hohen Qualität und der einzigartigen Vielfalt an Weinsorten. Und so darf man ruhig ein bisserl stolz darauf sein, dass Steirer nicht nur mit Arnoldscher Muskelkraft zu Weltruhm kommen können. Sondern auch in der 0,75-Liter-Flasche.