Mitten in den Weinbergen liegen die steirischen Buschenschänken und der Klapotetz hält höchstens die Vögel davon ab, die begehrtesten Plätze unten denschattigenWeinlauben einzunehmen. Der herrliche Blick über die umliegende Landschaft führt sehr leicht zueiner vorübergehenden Amnesie und zu einer "Wurschtigkeit" gegenüber Alltagskalamitäten. Genussmenschen bevölkern die urigen Buschenschänken, um Seele und Sinne aufleben zu lassen und wer dabei schon mit geschlossenen Augen und Wind eine Stunde lang dem Klapotetz zugehört hat, der ist gerettet.


Dieser Zustand wird hier traditionell von einem guten Glas Wein und einer wunderbaren Brettljause begleitet. Jede Weinbäuerin hat ihre eigenen Schmankerl, zumeist sind es Selchfleisch, Selchspeck, Selchwürstl, Verhackert und Krenn, garniert mit verschiedenen Käsesorten und Aufstrichen, die – so manchen EU-Richtlinien zum Trotz – auf Holztellern gereicht werden.


Für jene, denen die klassischen Köstlichkeiten zu schwer im Magen liegen, bieten die Buschenschänklerinnen in den letzten Jahren auch Spezialitäten an, die auf kreativ-leichte Weise Wellness in den Bauch zaubern. Diesem Trend kommt das neu geregelte Buschenschankgesetz zugute, das den Weinbauern seit 2001 erlaubt, neben den eigenen Weinen und Säften Speisen zuzukaufen. Somit hängt der Erfolg einer Buschenschank von der Qualität der selbst erzeugten Produkten und nicht minder auch von der Geschicklichkeit im Einkauf und den Kreationen der Weinbäuerinnen ab.