Jeder zweite Kinderunfall passiert zu Hause. Glücklicherweise kann man viel für eine kindersichere Wohnung tun.

Schon einmal durch die eigene Wohnung gekrabbelt? Es lohnt sich, denn so sieht man, welche Gegenstände für ein Kleinkind attraktiv sein können, wie beispielsweise ein Stuhl: Ob er wohl zu schwer ist, um ihn zu bewegen? Oder ein Steckdosenloch: Ob das Stäbchen da wohl reinpasst? Auch ein E-Herd sieht von unten äußerst spannend aus.

Kinder sehen nur das Naheliegende und können Gefahren und die möglichen Folgen nicht einschätzen. Um Kinder vor Unfällen zu bewahren und ihnen ein freieres Erkunden der Umwelt zu ermög­lichen, sollte man bei der Einrichtung der Wohnung grundlegende Gefahrenquellen beachten. Mit einfachen Mitteln ist es möglich, die potenziellen Unfallorte zu beseitigen oder sicherer zu machen. Erfolgreiche Unfallprävention ist eine Kombination aus Gefahrenbewusstsein und passiven Schutzeinrichtungen dort, wo wirklich etwas passieren kann.

Schutzeinrichtungen

Bei Unfallprävention geht es nicht darum, kleine Missgeschicke, sondern Unfälle mit schweren Verletzungen und langfristigen Folgen zu verhindern. Die Möbelindustrie ist auf diesen Sektor aufgesprungen und bietet heute ein vielfältiges Angebot an Schutzeinrichtungen für Kinder an - vom Herdschutzgitter über Steckdosen­sicherungen und Treppenschutz bis hin zu Kantenschutz, Fenster- und Absturzsicherungen.

Tipps von der "Bärenburg"

Vor gut einem Jahr hat der Verein "Große schützen Kleine" am Gelände des Grazer LKH die so genannte "Bärenburg", das erste Kindersicherheitshaus Österreichs, eröffnet. Auch dort können sich Eltern über die Gefahren im Haushalt informieren und bekommen in einer Schauwohnung praktische Tipps zur Unfallvermeidung. Nachzulesen sind all diese Maßnahmen unter www.kindersicherheitshaus.at. Ein Blick zurück auf die 25-jährige öffentliche Präventionsarbeit zur Kinderunfallverhütung zeigt, dass sich durch Bewusstseinsbildung und gesetzliche Maßnahmen (wie die Verbesserungen in der Bauordnung oder die Anschnallpflicht im Auto) in Österreich die Zahl der tödlichen Kinderunfälle um 83 Prozent und die der verunfallten Kinder um 37 Prozent reduziert hat. Wir haben die wichtigsten Hilfsmittel zur Kinderunfallverhütung in Wohnungen für Sie zusammengetragen.