Menschen und Tiere mit Knollennasen warn sein Markenzeichen. Guillermo Mordillo erlangte Weltruhm mit seinen Figuren. Immer mit einem humoristischen Augenzwinkern. Das Rundliche zeigt sich auch bei den Planeten und Hügeln, auf denen seine Figuren sitzen, sowie bei den Herzen, die über den Liebespaaren schweben. Am Wochenende ist der Comic-Zeichner im Alter von 86 Jahren auf Mallorca gestorben, wie die spanische Zeitung "El Pais" berichtet.

Mordillo wurde am 4. August 1932 als Sohn spanischer Einwanderer in Buenos Aires geboren. In den ersten Jahren als Künstler schlug er sich unter anderem als Zeichner für Glückwunschkarten durch - was ihn frustrierte. "Der glücklichste Tag in meinem beruflichen Leben war der Tag, als in meinen Job verlor", sagte er einmal.

Nach Stationen unter anderem in Lima, New York und Paris gelang ihm Ende der 60er-Jahre der Durchbruch: mit der Veröffentlichung seiner Cartoons in "Paris Match" und dann auch im "Stern" und anderen führenden Magazinen rund um die Welt. Selbst in China fand Mordillo viele Fans. In den 70er-Jahren galt er als meistveröffentlichter Zeichner weltweit.

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Immer wieder ließ sich Mordillo von Städten inspirieren, als Hommage an Dresden zeichnete er die Frauenkirche in seinem Stil. Große, rundliche Mordillo-Figuren tummeln sich auch in Zeichnungen mit dem Schiefen Turm von Pisa, Big Ben in London und dem Roten Platz in Moskau.

"Was er mit seinen Bildern betreibt, ist reine Philosophie", sagt Hugo Maradei, Direktor des Humor-Museums von Buenos Aires. "Man kann sich anmaßen, universal zu sein, aber nicht jeder kommt wie Mordillo überall an." Vor einigen Jahren erläuterte Mordillo den Sinn seiner Arbeit so: "Jeder muss immer wieder lachen und sich fröhlich und glücklich fühlen, es gibt zu viel Leid in der Welt."