Bei freiem Eintritt loten die Künstler/innen Ron Athey und boychild, Klitclique, Georg Kroneis, Michikazu Matsune, Navaridas & Deutinger, Flora Neuwirth, Franz Reimer, Barbis Ruder, Milica Tomić und andere die Grenzen zwischen Körper, Raum und Ökonomie aus. 

Diese zweitägige Veranstaltung ist ein In-Between-Projekt: Bewusst bewegt es sich zwischen den Sparten der Künste und präsentiert Künstler/innen, die sich durch ihre Praxis weder ausschließlich der bildenden noch der darstellenden Kunst zuordnen lassen. Insgesamt 10 Performances führen vom Foyer über die Spaces bis zur Needle durchs ganze Kunsthaus. Vorträge der KUWI Graz beleuchten am 23. Mai sowie am 13. Juni die Performativität in den Künsten.

Theater wird gespielt, Performance gelebt
Als sich Chris Burden, von dem das titelgebende Zitat stammt, 1971 für Shoot mit einem Gewehr in den linken Arm schießen ließ, war dies der Anfang einer Reihe von Performances, in denen Burden seinen Körper gefährlichen Situationen aussetzte. Doch wie weit wäre Burden gegangen? Hätte er sein Leben riskiert? Vermutlich nicht (wie er selbst anmerkte).

Zweifellos beeinflusste das Ausloten und Überschreiten von Grenzen, wie es Burden und viele andere in den 1960er- und 1970er-Jahre praktizierten, spätere Generationen von Künstlerinnen und Künstlern nachhaltig. In der Performance geht es um das Hier und Jetzt in Echtzeit, wie es Marina Abramović ausdrückte. Befeuert von einer „Experience Economy“, in der das Handeln mit erinner- und erzählbaren Erfahrungen zum Wirtschaftszweig wurde, erfährt dieses Format heute im Kunstbetrieb eine enorme Popularität. In dem gemeinsamen Projekt „I don’t think I am trying to commit suicide“. Performance Now untersuchen die interuniversitären Kunstwissenschaften (KUWI Graz) – eine Kooperation der Karl-Franzens-Universität Graz, Kunstuniversität Graz und Technischen Universität Graz – gemeinsam mit dem Kunsthaus Graz anhand der Begriffe Körper, Raum und Ökonomie, was Performance für die heutige Kunstpraxis so interessant macht.

© Katharina Diem