Marlene Hausegger, geboren 1984 in Leoben, beschäftigt sich in ihrer Kunst „mit versteckten Limitationen und verkappten Möglichkeiten sozialer Situationen“. Während ihres Atelier-Auslandsstipendiums war sie – limitiert durch einen strengen Corona-Lockdown – in der griechischen Hauptstadt Athen. „Es war lebendig und einsam gleichzeitig“, erinnert sich die Künstlerin, die sich in ihrem Projekt mit der Geschichte und dem Wandel des Stadtviertels Metaxourigio und der dort kaum mehr existenten Seidenindustrie auseinandersetzte. Hausegger: „Metaxourigio – Metaxi ist das griechische Wort für Seide – mit seinen schönen alten Jahrhundertwende-Häusern war nach dem Niedergang der Seidenindustrie stark von Verfall und Vernachlässigung betroffen. Nur mehr die ehemaligen Fabrikhallen und die Maulbeerbäume erzählen von dieser Geschichte.“


Der Bezirk wurde danach von der Mode bzw. von deren riesigen Verkaufshallen und Fashion-Outlet-Stores erobert. Aus Materialien, die sie rund um die große Verkaufshallen sammelte webte sie einen Kokon. Ihrem Werk zugrunde liegen dabei die Gedanken an Massenkonsum, globale Abhängigkeit und Transformationsprozesse, letztere nicht nur die von Seidenraupen.