Upcycling: Aus Alt mach Neu

Vanessa Schreiner, geboren 1993 in Leoben, hat für ihre Tätigkeiten rund um Mode & Upcycling den Förderungspreise für steirische Absolvent:innen der Universität für angewandte Kunst gewonnen. Vanessa Schreiner: „Ich bin in der Steiermark aufgewachsen und war als Kind viel bei meiner Oma, die von der Nachkriegszeit stark geprägt war. Dinge wurden geschätzt und wiederverwendet, auch Geschirrhangerl oder alte Kleidung. Meine Mutter nähte jahrelang ihre eigenen Kleider, und meine andere Oma war Herrenschneiderin, also war bereits früh das Interesse für Mode da. Seit 2020 setze ich mich bewusst mit Upcycling auseinander, da sich darin meine Bewunderung für die Vergangenheit, aber genauso die Sehnsucht nach einer besseren Zukunft spiegelt. Ich wünsche mir noch viel mehr Nachhaltigkeit in der Mode!“

Schirme aller Art. Ein wichtiger Teil ihres Arbeitsalltages ist, auf Flohmärkten, in Secondhandshops und auf Gebrauchtwaren-Onlineplattformen nach interessanten Regen-, Sonnen- und Flanierschirmen zu suchen. In ihrem Entwurfsprozess experimentiert sie vor allem gerne mit dem Design von Regenschirmen. „Ich lasse mich von der allgemeinen Funktion, der 3D-Form und der Form des Textils inspirieren, die entsteht, wenn man die Metallteile entfernt und einzelne Nähte aufschneidet.“

Vanessa Schreiner freut sich darüber, dass ihre Liebe für Mode & Upcycling auch von anderen Menschen geschätzt wird
Vanessa Schreiner freut sich darüber, dass ihre Liebe für Mode & Upcycling auch von anderen Menschen geschätzt wird © KK

„Material spricht beim Weben mit“

Was bedeutet dieser Preis für Sie, Frau Hirt?
Ramona Hirt: Den Preis bei der Sponsion an der Angewandten überreicht zu bekommen, war eine Freude und große Überraschung für mich. Vor allem auch, weil ich die ganze Situation als sehr wertschätzend erfahren habe. Weiters ist es natürlich eine Bestätigung und motiviert sehr, an den vielen Ideen zu arbeiten und diese umzusetzen.

Wie sieht Ihre künstlerische Praxis aus?
Für mich war es schon immer wichtig, mich mit Materialien auseinanderzusetzen und Techniken wie auch Methoden zu hinterfragen und damit zu experimentieren. Jede Methode ermöglicht eine Weite an Optionen, die man erfahren und in der man sich bewegen kann – oder auch Grenzen darin finden und neugierig ausloten kann. Sehr gerne arbeite ich in der Weberei: Fäden als Ausdrucksmittel und die Technik als Rahmung dafür faszinieren mich. Das Weben ist sehr interessant, weil es einerseits unzählige Möglichkeiten gibt, etwas zu entwickeln, andererseits, weil der Umgang mit dem jeweiligen Webgerät, Materialkenntnisse und konsequente Abläufe in die künstlerische Auseinandersetzung ganz stark miteinfließen. Beim Weben hat das Material eine ganz starke Mitsprache, wie ein Objekt oder ein Textil aussehen wird – darauf muss man sich einlassen.

Ramona Hirth
Ramona Hirth © Hirth