Den September und Oktober 2021 hat die Grazer Künstlerin Christina Helena Romirer auf der Donau verbracht. Und zwar an Bord der MS-Fusion A.I.R., einem sehr archaischem, nur mit zwei Plattformen, Zelt und riesigem Wasserkanister ausgestatteten Katamaran, der in Novi Sad in See (in Fluß) gestochen und bis zum Schwarzen Meer hinunter getuckert ist.

Durch ihre eigenwillige Konstruktion und ihren fast endzeitlichen Charme erregt die MS Fusion keine geringe Aufmerksamkeit und wird so selbst in gewissser Weise zum mobilen Kunstwerk. Das Nutzungskonzept basiert auf der langjährigen Erfahrung von Rainer Prohaska, der sein Schiff (und andere eigens für die Flussfahrt konstruierte Fahrzeuge) bereits für zahlreiche „Artist & Scientist in Residence“-Programme zur Verfügung gestellt hat.

Auf diesem kuriosen Forschungs-Schinakel, welches neben dem Kapitän noch Platz für sechs Menschen bietet, hat Romirer fotografiert, gefilmt und Wasserproben entnommen. Zur Zeit entsteht ihr Künstler:innenbuch „Logbuch“, das die Reise mit Blick auf die Wasserqualität dokumentiert.

Christina Helena Romirer, geboren 1982 in Graz, lebt und arbeitet vorwiegend in Wien. Sie studierte Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst (Diplom 2017) und Bühnengestaltung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz (Diplom 2009). Romirer ist als bildende Künstlerin und Szenografin tätig und hat an zahlreichen Artist-in-Residence-Programmen sowie nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen.