Eine von Gegnern organisierte Demonstration am Samstagnachmittag in Telfs war ohne Zwischenfälle verlaufen. Am Flughafen Innsbruck waren "etwa 20" zusätzliche Privatjets abzufertigen. Den spektakulärsten Zwischenfall hatte es bereits am Mittwoch gegeben, als ein Cobra-Beamter beim Beladen eines Hubschraubers am Flughafen Innsbruck einen Schuss aus seinem Sturmgewehr ausgelöst hatte.
Eine Untersuchung soll klären, ob ein technisches Gebrechen die Ursache war, wie es am Sonntag auf APA-Anfrage hieß. Möglicherweise hatte der Beamte versucht, das Magazin zu entfernen. Das Projektil hatte die hintere Türe des Helikopters durchschlagen. Verletzt wurde niemand. Die Maschine wurde mittlerweile wieder in Betrieb genommen, berichtete ein Polizeisprecher.
Zu der unter anderem von Attac, KPÖ, Grünen, Piraten sowie dem Friedensforum Innsbruck organisierten Kundgebung waren nach Angaben der Polizei 500, nach Angaben der Veranstalter 800 statt der angekündigten bis zu 3.000 Teilnehmer gekommen. Nach einer Aufwärmphase mit musikalischen Protestbeiträgen und dem Skandieren verschiedener Botschaften setzte sich der Protestzug unter großem Polizeiaufgebot schließlich in Bewegung. Unter anderem kritisierten die Teilnehmer die angeblich mangelnde demokratische Legitimation der Konferenz.
Veranstaltung "sehr gut verlaufen"
Auf großteils selbstgemalten Plakaten waren Slogans wie "Bilderberger - Nix wie Ärger", "Klassenkampf statt Weltverschwörung", "NWO - New World Orders - No thanks!" und "Geld regiert die Welt - Wer regiert das Geld?" zu lesen. An die zahlreich anwesende Polizei adressierten die Teilnehmer: "Polizei gehört auch zum Volk - Wir kämpfen für Euch!".
Zum Bilderberg-Treffen waren 128 Politiker, Firmenchefs und Experten aus 22 Ländern geladen. Bis Sonntag wurde hinter verschlossenen Türen in dem auf einem Hochplateau gelegenen "Interalpen-Hotel Tyrol" in Telfs-Buchen unter anderem über Wirtschaftsfragen, Terror, Griechenland und Russland debattiert. Nach Angaben der Organisatoren sei die Veranstaltung "sehr gut verlaufen", wie es in einem der APA übermittelten Statement hieß. Die Teilnehmer hätten unter anderem "die ganz besondere Gastfreundschaft" hervorgestrichen. Für die Öffentlichkeit war die Tagung selbst kaum aufgefallen. Registriert wurden lediglich Sightseeing-Touren etwa im Großraum Innsbruck, die sich durch die Polizeipräsenz bemerkbar machten.
Das Sicherheitsaufgebot für die Veranstaltung war enorm. Die Polizei hatte nach ihren Angaben bis zu 2.100 Beamte in Bereitschaft bzw. im Einsatz. 50 Kilometer rund um den Tagungsort wurde eine Flugbeschränkungszone verordnet. Über das Gebiet unmittelbar vor dem auf einem Hochplateau gelegenen Interalpen-Hotel wurde ein "Platzverbot" verhängt.